Alzheimer: Ein einfacher Schlag auf den Kopf kann zu Demenz führen
Laut Forschern könnte ein schwerer Schlag auf den Kopf auch noch Jahre später Erkrankungen wie Alzheimer auslösen.
Eine von Teams der Universität Glasgow und des Imperial College London durchgeführte Studie besagt, dass ein einfacher (schwerer) Schlag auf den Kopf verheerende Folgen haben könnte.
Bisher hatten sich Studien auf wiederholte Schläge auf den Kopf (wie bei Rugbyspielern) konzentriert. Außerdem waren dies Port-Mortem-Studien an Menschen gewesen, die bereits seit langer Zeit an Alzheimer leiden.
Untersuchung an 40 Patienten
Gehirnscans von Kranken zeigen, dass eine Gruppierung des Tau-Proteins bei Patienten, die ein gravierendes Schädeltrauma erlitten haben, selbst 51 Jahre später noch häufiger auftritt. Das Tau-Protein formt die Struktur von Nervenzellen und spielt im Transportsystem zwischen diesen Zellen eine wichtige Rolle.
Wenn das Protein jedoch beschädigt ist, kann es verklumpen und dadurch zu einer Erkrankung an Alzheimer führen. Die Forscher führten für die Studie Szintigrafien des Gehirns bei etwa 40 Patienten mit einem Altersdurchschnitt von 49 Jahren durch.
Eine Verbindung zwischen Demenz und Schlägen auf den Kopf
Dr. Nikos Gorgoraptis vom Imperial College London und Autor der Studie erklärt:
Die Forscher haben nach und nach erkannt, dass Schädeltraumata eine Auswirkung auf das Gehirn haben und selbst Jahrzehnte später noch Schäden anrichten können. Bis jetzt konzentrierten sich die Studien auf Menschen, die mehrere Traumata erlitten hatten, wie Boxer oder American-Football-Spieler. Nun konnten wir zum ersten Mal das Verklumpen des Tau-Proteins bei Patienten beobachten, die nur eine einzige Kopfverletzung erlitten haben.
Die Forscher betonen jedoch, dass diese Studie keineswegs bedeutet, dass man nach einem Schlag auf den Kopf automatisch Jahre später eine Form von Demenz entwickelt. Es gibt viele Faktoren und Auslöser, die eine Rolle spielen. Auch eine Verbindung mit dem Herpesvirus wird immer wieder diskutiert. Um das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, zu minimieren, empfiehlt die WHO regelmäßige Bewegung sowie eine ausgewogene Ernährung.