Alzheimer wegen Umweltverschmutzung? So krank macht unsere Luft wirklich

Immer mehr Menschen leben in Städten. Doch wie gesundheitsschädlich sind sie?
© Martin Puddy@Getty Images
Immer mehr Menschen leben in Städten. Doch wie gesundheitsschädlich sind sie?

Die meisten Menschen wollen gesundheitsbewusst leben. Doch wie viel können wir wirklich selbst beeinflussen? Und was hat unser Umfeld mit Demenz zu tun?

Mitterweile leben laut Statistischem Bundesamt (Stand Mitte 2021) weltweit 57 Prozent der Bevölkerung in Städten. Bis 2030 sollen es 60 Prozent sein. 24 Megastädte mit mehr als 10 Millionen Einwohner:innen gibt es bereits. Und die wenigsten achten dabei auf die Luftqualität.

Dreckiges Stadtbild

Wir kennen Bilder von smogbedeckten Städten in Mexico, Indien oder China, wo das Masketragen nicht nur Coronamaßnahme ist. Aber auch in Deutschland sind wir vor dem unsichtbaren Killer nicht bewahrt. Vor allem Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und Essen leiden laut dem Magazin air-Q unter hohen Werten. Der Killer hat auch einen Namen: PM2,5.

Eine Studie der Harvard University veröffentlicht 2016 eine Analyse von 10 Millionen US-Amerikaner:innen im Bezug auf den Zusammenhang von Luftschadstoffen und neurodegenrativen Krankheiten. Der Feinstaubpartikel PM2,5 spielt dabei eine wichtige Rolle.

Er entsteht vor allem bei der Verbrennung von Öl, Gas, Kohle und Holz. Immer mehr Studien weltweit stellen erschreckende Verbindungen zwischen der Abnahme von kognitiven Fähigkeiten und Luftverschmutzung her.

Blut-Hirn-Schranke ineffektiv

Bisher wurde angenommen, dass die Blut-Hirn-Schranke das Gehirn vor Schadstoffen schütze. Wie spektrum.de berichtet, zeigen jedoch Belege, dass PM2,5 sehr wohl ins Gehirn gelangen kann. Und zwar über unser Riechorgan, oder durch die Fähigkeit von PM2,5, die Schranke so zu verändern, dass sie durchlässiger für Schadstoffe wird.

Dieselbe Quelle zitiert den Toxikologen Masashi Kitazawa von der University of California in Irvine, dass bei der häufigsten Form der Alzheimerkrankheit, die erst spät beginnt, Lebensstil und schädliche Umwelteinflüsse 40 bis 65 Prozent des Erkrankungsrisikos bedingen könnten. Luftverschmutzung sei dabei einer der Hauptfaktoren.

Verwendete Quellen:

destatis.de: Stadtbevölkerung steigt bis 2030 weltweit um 700 Millionen Menschen

Environmental Health Perspectives: Long-term PM2.5 Exposure and Neurological Hospital Admissions in the Northeastern United States

air-Q: Luftverschmutzung in Großstädten: Diese deutschen Städte sind am stärksten betroffen

spektrum.de: Dicke Luft