Corona: Spanische Virus-Mutation soll schuld an zweiter Welle sein
Wissenschaftler behaupten, dass die aktuelle Form des Coronavirus erstmals in Spanien aufgetreten ist.
Es ist schwierig, den genauen Ursprung der zweiten Corona-Welle zu bestimmen. Während man davon ausgeht, dass sich das Virus über den Sommer unbemerkt über die jüngeren Generationen übertragen hat, liefert nun eine aktuelle Studie die Antwort darauf, welcher Virusstamm für die zweite Welle verantwortlich ist.
Ein Virusstamm aus dem Nordosten Spaniens
Auf MedRxiv erklären spanische und Schweizer Wissenschaftler, eine Variante des SARS-CoV-2, genannt 20A EU.1, gefunden zu haben. Bei ihren Forschungen fanden die Experten heraus, dass diese Form des Virus erstmals in der Region von Aragon, im Nordosten Spaniens aufgetreten ist.
Als Patient Null gelten Landarbeiter, die anschließend diese Form des Virus auf die lokale Bevölkerung übertragen haben, welches sich anschließend im gesamten Land und über Touristen auch in Europa verbreitet hat. Allerdings handelt es sich dabei lediglich um die älteste bekannte Spur des Virus und es ist gut möglich, dass diese Form bereits zuvor aufgetreten ist.
Ein Virenstamm gewinnt die Oberhand
Seit Juni hat sicher dieser Stamm vom SARS-Cov-2 in Europa soweit verbreitet, dass er hier mittlerweile am häufigsten vorkommt. In Spanien und im Vereinigten Königreich betrifft er 80 Prozent der Corona-Fälle und in Irland sind es 60 Prozent.
Insgesamt liegt der Corona-Stamm 20A EU.1 etwa 70 Prozent aller untersuchten Proben zugrunde. Selbst in Neuseeland und Hong Kong ist diese Form bereits aufgetreten.
Eine besonders tödliche Mutation?
Ist dieser Virusstamm tödlicher als der ursprüngliche? Der Hauptautorin der Studie Emma Hodcroft zufolge ist dies schwer zu sagen:
Wir haben keine Beweise dafür, dass diese Mutation die Übertragungsrate erhöht oder die klinischen Ergebnisse beeinflusst.
Allerdings habe sie seit Beginn ihrer Studien noch keine Variante des Virus beobachtet, die eine derart starke Dynamik aufweist. Die Studie zeigt einmal mehr, wie wichtig es in der aktuellen Zeit ist, die Grenzen zu kontrollieren und die Sicherheitsbeschränkungen einzuhalten.