Corona: "Wir müssen zurück in den Lockdown"
Eben noch beschließt die Regierung einen 5-Stufen-Lockerungsplan, der uns langsam aber sicher aus der Krise helfen soll. Nun ändert sich nach nur wenigen Tagen bereits das Blatt und der nächste Lockdown steht bevor.
Die letzten Wochen haben einige Fehler im deutschen Umgang mit der Corona-Pandemie deutlich gemacht. Eine umstrittene Impfstrategie, die Maskenaffaire und ein neuer Lockerungsplan tragen scheinbar nur zur Verwirrung der Leute bei.
Nun kommt auch noch der zwischenzeitige Impfstopp des AstraZeneca-Vakzins dazu. Zudem steigen die Zahlen in jedem Bundesland wieder rasant an. Die Politik steht erneut vor einer einschneidenden Entscheidung.
Kurzer Lockdown, dafür schnell und hart
Die einen warnen vor einer dritten Welle, die anderen sind überzeugt, dass diese schon längst über uns hereingebrochen ist. So oder so erklärt der Gesundheitsminister Jens Spahn, dem wegen des Impfstopps viel Kritik entgegengekommen ist:
Die steigenden Fallzahlen könnten bedeuten, dass wir in den kommenden Wochen Schritte rückwärts gehen müssen.
Eine erneute Überlastung der Intensivstationen sei in absehbarer Zeit zu erwarten. Karl Lauterbach (SPD) findet klare Worte für die momentane Lage: "Wir müssen zurück in den Lockdown".
Dies sei die einzige Möglichkeit, die Situation in den Griff bekommen. Ein schneller und harter Lockdown, der dafür aber nicht so lange dauert, sei die beste Lösung für alle.
Für jede Woche, die der unvermeidbare Lockdown hinausgezögert wird, gehen zwei bis drei Wochen hintenraus verloren. Lauterbach erklärt: "Es macht keinen Sinn zu warten."
Sind wir an Ostern wieder bei Weihnachten?
Laut RKI-Vizepräsident Lars Schaade sei das Wachstum wieder eindeutig exponentiell. Auch aufgrund zahlreicher Mutationen, die Probleme bereiten, werden die kommenden Wochen wohl schwierig werden:
Es ist sehr gut möglich, dass wir zu Ostern wieder eine ähnliche Entwicklung haben wie vor Weihnachten.
Schaades Appel an die Menschen ist, zunächst komplett auf Reisen zu verzichten und die Osterfeiertage nur im engsten Kreis zu verbringen. Wie auch zuvor sei es am besten, den persönlichen Kontaktkreis so klein wie möglich zu halten.