Drastische Maßnahme: China stoppt Medikamentenverkauf wegen Coronavirus
In den letzten Tagen kündigen mehrere chinesische Städte an, den Verkauf von Medikamenten gegen bestimmte Symptome des Coronavirus einzustellen. Damit verfolgen chinesische Behörde ein ganz bestimmtes Ziel.
Die durch das Coronavirus verursachten Todesfälle in China steigen am Dienstag, den 11. Februar, auf 1.000 an. Um die Epidemie einzudämmen, greifen die Behörden zu immer radikaleren Mitteln.
Laut Angaben der Wirtschaftswebsite Quartzkündigen mindestens drei chinesische Städte letzte Woche an, den Verkauf von Medikamenten gegen Fieber und Husten, also zwei der Hauptsymptome des Coronavirus, einzustellen. Sie bezwecken damit, dass sich mehr Menschen im Falle einer Ansteckung direkt ins Krankenhaus begeben.
Keine Medikamente aus der Apotheke
In Hangzhou, einer Stadt mit beinahe zehn Millionen Einwohnern im Osten des Landes, in der sich unter anderem die Sitze des Alibaba-Konzerns und mehrerer anderer chinesischer Technologieriesen befinden, wird am 7. Februar der Bevölkerung mitgeteilt, dass die Apotheken ab dem nächsten Tag keine Medikamente gegen Fieber und Husten mehr verkaufen.
Diese Maßnahme wird beibehalten, solange die höchste Warnstufe für die öffentliche Gesundheit in der Stadt gilt. "Bürger, die an diesen Symptomen erkranken, sollen so schnell wie möglich ein Krankenhaus aufsuchen", wird in der Mitteilung an die Bevölkerung geschrieben.
Die Situation ist fast haargenau dieselbe wie in den Städten Ningbo und Sanya, die zusammen beinahe neun Millionen Einwohnern haben. Dort wird auch der Verkauf von Medikamenten eingestellt, um am Coronavirus Erkrankte besser betreuen und behandeln zu können.
Ansteckungsrisiken im Krankenhaus
In den Städten wird nun befürchtet, dass diese Maßnahmen aber im Gegenteil die Ansteckung von Personen begünstigt, die nicht am Coronavirus erkrankt sind, sich dieses dann aber im Krankenhaus zuziehen. Außerdem steht in den gesundheitlichen Einrichtungen nicht genügend Personal und Ausstattung zur Verfügung, um gegen diesen Ansturm an neuen Patienten gewappnet zu sein.
In den letzten Tagen entsendet Peking über 11.000 medizinische Fachkräfte aus dem gesamten Land in die Region Wuhan, die das Zentrum der Krankheit darstellt. Laut der New York Times hätte das chinesische Regime außerdem Hilfe der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC abgelehnt. Eine erste Delegation der WHO macht sich am 10. Februar auf den Weg nach China.