Erstmals weltweit: Singapur ergreift harte Maßnahme, um gegen Diabetes anzukämpfen

Harte Maßnahmen: Singapur kämpft entschlossen gegen Diabetes
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Harte Maßnahmen: Singapur kämpft entschlossen gegen Diabetes

Singapur wird nächstes Jahr als erstes Land weltweit harte Maßnahmen für den Kampf gegen Diabetes ergreifen. Die Bevölkerung des Stadtstattes hat den höchsten Zuckerkonsum in ganz Asien und benötigt dringend ein Umdenken.

Es ist ein regelrechter "Krieg gegen Diabetes". Dieser wurde vom Stadtstaat Singapur am 11. Oktober durch ein Werbeverbot für zuckerhaltige Getränke eingeleitet. Diese Entscheidung ist eine von vielen Maßnahmen des Gesundheitsministeriums von Singapur, um den Verbrauch von Süßwaren in dem asiatischen Inselstaat zu reduzieren.

Singapur hat eine der höchsten Raten von Erkrankungen am Typ-1-Diabetes weltweit. Laut der International Diabetes Foundation hat 2017 fast jeder zehnte Erwachsene in Singapur Diabetes.

Limonaden und Fruchtsäfte im Fokus

Gesundheitsminister Edwin Tonga kündigt auf einer Pressekonferenz, die von Reuters organisiert wurde, an, dass die neuen Vorschriften für die "am ungesündesten" gesüßten Getränke wie Softdrinks, Fruchtsäfte, Joghurtdrinks und Instantkaffee gelten sollen.

Da diese extrem viel Zucker enthalten und Diabetes begünstigen sowie Zahnschäden verursachen, soll ab dem nächsten Jahr den Firmen solcher Getränke keine Werbung mehr erlaubt sein. Das Verbot gilt für alle Medienplattformen, Print, Fernsehen und natürlich auch online.

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Softdrinks dürfen zwar weiterhin verkauft werden, doch die Werbung dafür wird ab 2020 verboten sein  Mint Images / Getty Images

Zusätzlich zu diesem Verbot hat die Regierung angegeben, dass eine Nährwertkennzeichnung mit verschiedenen Farben, ähnlich dem Nutri-Score, auf Etiketten an den Produkten angebracht werden soll. Darauf stehen die Nährstoffe des Getränks sowie sein Zuckergehalt.

Eine Weltneuheit

Diese beiden neuen Bestimmungen sind die ersten Schritte zu einem umfassenderen Diabetes-Paket in Singapur. Edwin Tong bringt außerdem die Idee vor, eine indirekte Verbrauchssteuer oder ein totales Verbot gesüßter Getränke einzuführen.

Das Werbeverbot für diese ungesunden Produkte ist vorerst eine Weltneuheit. Seit 2011 verbietet New York den Verkauf von gesüßten Getränken mit einer Füllmenge von mehr als einem halben Liter in Restaurants und Kinos. In Frankreich gibt es seit 2013 eine "Limonaden-Steuer". Bei mehr als 5 Gramm Zucker pro 100 Milliliter im Getränk zahlt der Verbraucher drauf.

Zur Erinnerung: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation ist ein hoher Konsum von gesüßten Getränken mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung chronischer Krankheiten wie Diabetes, Fettleibigkeit oder bestimmter Herzerkrankungen verbunden. Dies bestätigt auch das Selbstexperiment eines Mannes, der einen Monat lang zehn Dosen Cola trinkt. Die International Diabetes Foundation warnt:

Menschen, die regelmäßig[....] - ein bis zwei Dosen Softdrinks pro Tag oder mehr - konsumieren, entwickeln 26 Prozent häufiger Typ-2-Diabetes als Menschen, die selten solche Getränke zu sich nehmen.