Für China steht fest: BioNTech-Impfstoff ist eine "Giftspritze"
Die Corona-Impfstoffe sind weltweit ein heikles Thema. Nachdem BioNTech aktuell nicht so viele Impfdosen liefern kann wie erhofft, kommt das Vakzin auch in der chinesischen Kritik nicht gerade glimpflich davon.
Die Hoffnung ist groß, dass bald ausreichend Impfdosen verfügbar sind, um in umfangreichem Maße mit der Impfkampagne durchstarten zu können. Um Lieferengpässe zu umgehen, setzt die Regierung auch das Vertrauen in ausländische Impfstoffe.
Doch in China steht man dem Impfstoff des deutschen Unternehmens sehr kritisch gegenüber und amerikanischen sowie europäischen Medien wird vorgeworfen, gefährliche Nebenwirkungen unter den Tisch zu kehren.
Vertuschung deutscher Medien
Auf chinesischen Propagandaseiten wie Xhinhua oder der People’s Daily ist von 23 Fällen zu lesen, in denen ältere Menschen in Norwegen nach der Impfung mit dem BioNTech-Impfstoff verstorben sind. Auch in Deutschland sollen kurz nach der Impfung zehn Menschen gestorben sein.
Die Begründung deutscher und norwegischer Gesundheitsämter, die betroffenen Patienten seien schon zuvor schwer erkrankt gewesen und der zeitliche Zusammenhang zwischen Versterben und Impfung nur "ein Zufall", ist für die chinesischen Kritiker irrelevant.
Sie empören sich über die vertuschende Berichterstattung amerikanischer und europäischer Medien und raten von einer Impfung mit dem BioNTech-Pfizer-Vakzin ab.
Chinesen lehnen ausländische Impfung ab
Da ist es kein Wunder, dass laut einer aktuellen Umfrage nur sieben Prozent der Chinesen einen ausländischen Impfstoff einem chinesischen vorziehen würden.
Für Nis Grünberg vom Mercator Institut für Chinastudien steht fest, dass China mit dieser Taktik von den Vorwürfen gegen das eigene Land ablenken will.
China weist jede Schuld von sich
Seit Ausbruch der Pandemie wird der Volksrepublik vorgeworfen, nicht rechtzeitig gehandelt und das Gefahrenpotenzial des Coronavirus vertuscht zu haben. Das bestätigen kürzlich sogar Mediziner aus der chinesischen Metropole Wuhan, wo die Pandemie allem Anschein nach ihren Ausbruch fand.
China will von alldem nichts wissen und behauptet nach wie vor steif und fest, dass China nicht Ground Zero der Pandemie ist. Vielmehr sieht man in der Volksrepublik das US-amerikanische Militärlabor Fort Derick in der Schuld, wo Gegenmittel für biologische Waffen hergestellt werden.
Freund und Helfer statt Verursacher
Laut China-Experte Grünberg sorgt vor allem auch die Tatsache, dass die Effizienz der eigenen Impfstoffe deutlich schlechter ist als die des ausländischen Vakzins für Umut und kratze am Nationalstolz, denn schließlich will man auch die eigenen Impfstoffe an den Mann bringen.
China selbst sieht sich laut dem Experten in der Krise weniger als Verursacher, denn als Helfer in der Not. Dass das Land jedoch Untersuchungen der WHO blockiert, rückt China ins Licht des Vertuschers. Mehr Informationen findet ihr dazu in unserem Video zu diesem Artikel.