Impfdurchbrüche: So häufig sind Corona-Erkrankungen bei Geimpften

Covid bei Geimpften
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Covid bei Geimpften

Selten, aber immer wieder werden Fälle von Impfdurchbruch hinsichtlich des Coronavirus berichtet. Denn auch vollständig gegen Covid-19 geimpfte Personen können an dem Virus erkranken. Was es damit auf sich hat und was man wissen sollte, erfährt ihr hier.

Im New England Journal ist kürzlich eine Studie veröffentlicht worden, die zwei Fälle von Corona-Infektionen bei Personen beschreibt, die vollständig geimpft sind. In diesem Fall spricht man dann von Impfdurchbruch, was aber bislang noch ein seltenes Phänomen darstellt.

Zwei neue Fälle von Impfdurchbruch in den USA

Im Rahmen der Studie werden 417 Angestellte der amerikanischen Rockefeller University untersucht und zwei der geimpften Personen positiv auf das Coronavirus getestet.

Im ersten Fall handelt es sich um eine 51-jährige Frau, die die zweite Impfdosis von Moderna am 19. Februar erhalten hat. Nachdem Symptome bei ihr aufgetreten sind, wird die Frau nur 19 Tage später positiv getestet. So meinte auch der Moderna-Chef, dass eine Impfung nicht in jedem Fall vor einer Infektion schützen muss.

Der zweite Impfdurchbruch ist bei einer gesunden 65-jährigen Frau festgestellt worden, die ihre zweite Impfdosis, diesmal von Pfizer, am 9. Februar erhalten hat. Einen Monat später wird ihr nicht geimpfter Lebenspartner positiv getestet und auch die Frau fängt an, Symptome aufzuweisen. Sie wird dann am 17. März positiv auf das Virus getestet.

In beiden Fällen haben die Frauen keinerlei ernste Symptome entwickelt und sich schnell wieder erholt. Dr. Robert Darnell, leitender Arzt an der Rockefeller University in New York City und Hauptautor der Studie, gibt an, dass kein Grund zur Beunruhigung besteht, so erklärt er gegenüber NBC News:

Für beide hat keinesfalls die Notwendigkeit eines Krankenhausaufenthaltes bestanden. Es sind Corona-Fälle gewesen, die zuhause behandelt werden können.
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Impfdurchbrüche sind selten, aber treten auf. Polina Tankilevitch@Pexels

Wie viele Fälle von Impfdurchbruch sind bislang bekannt?

Die amerikanische Behörde für Infektionskrankheiten (Centre for Disease Control, CDC) berichtet bezüglich des Coronavirus von etwa 5.800 Fällen von Impfdurchbruch, zu denen es bei insgesamt 75 Millionen von vollständig geimpften Personen gekommen ist. Von diesen Fällen sind 396 Menschen ins Krankenhaus eingeliefert worden, 74 davon sind verstorben.

Die Behörde erklärt, dass diese Fälle von Impfdurchbruch ungeachtet des Alters jede geimpfte Person betreffen können. Dennoch sind mehr als 40 Prozent der Infektionen bei Menschen über 60 Jahren aufgetreten. Auch ist bekannt gemacht worden, dass die vollständige Impfung auf jeden Fall weniger schwere Corona-Verläufe nach sich zieht.

Impfdurchbrüche sind erwartet worden

Wenn sie auch beängstigend wirken, sind Fälle von Impfdurchbruch durchaus zu erwarten. Dies liegt daran, dass keiner der verfügbaren Impfstoffe zu 100 Prozent gegen das Coronavirus wirksam ist.

Die Moderna-Impfung soll nach beiden Impfdosen zu 94,1 Prozent wirksam sein, die von Pfizer zu 91 Prozent. Das bedeutet, dass immer noch ein Risiko von 5,9 bzw. 9 Prozent besteht, trotz vollständiger Impfung am Coronavirus zu erkranken.

Professor Barry Bloom, Immunologe an der Harvard T.H. Chan School of Public Health, macht deutlich, dass bislang weit weniger Fälle von Impfdurchbruch beobachtet worden sind als erwartet, denn 5.800 Fälle bei 75 Millionen Personen entsprechen lediglich 0,0075 Prozent.

Professor Graham Medley, von der London School of Hygiene and Tropical Medicine und Vorsitzender der staatlichen Institution zur Grippeüberwachung (Scientific Pandemic Influenza Group on Modelling, Spi-M), macht gegenüber der BBC sehr ähnliche Angaben:

Was wir sicher wissen ist, dass wir nicht genau wissen, was passieren wird. Bekannt ist aber, dass die Impfstoffe nicht zu 100 Prozent wirksam sind. Es wird also Fälle von Übertragung geben und ein Durchbrechen der Immunität.

Es ist allerdings durchaus möglich, dass mehr Menschen als bekannt einen Impfdurchbruch gehabt haben. Denn viele vollständig geimpfte Personen werden der Ansicht sein, dass es nicht möglich ist, sich wieder mit dem Virus anzustecken. Treten bei ihnen also Corona-Symptome auf, werden sich diese Menschen dann nicht unbedingt einem Test unterziehen.

Auf was gehen Impfdurchbrüche zurück?

Verschiedene Forscher sind der Ansicht, dass Impfdurchbrüche durch andere, abweichende Varianten des Coronavirus ausgelöst werden, wobei vieles aber noch unklar ist.

Die südafrikanische Variante, die bei einem der Fälle von Impfdurchbruch nachgewiesen worden ist, ist Trägerin der E484K Mutation. Diese hilft bei der Umgehung der Antikörper, die vom Immunsystem produziert werden.

In beiden Fällen von Impfdurchbruch ist dagegen die D614G Mutation festgestellt worden, die in verschiedenen Virusvarianten vorkommt: nämlich in der südafrikanischen, der britischen und der brasilianischen. Diese macht das Virus angeblich bis zu acht Mal ansteckender.

Lasst euch testen, auch wenn ihr schon geimpft seid

Dennoch kann aber auch selbst das ursprüngliche Coronavirus zu Fällen von Impfdurchbruch führen. Das heißt in der Folge, dass auch wenn ihr schon vollständig geimpft seid, ist es unverzichtbar, weiter die Corona-Schutzmaßnahmen zu befolgen.

Das gilt insbesondere für Gegenden, in denen die Infektionsrate hoch ist. Denn es ist durchaus möglich, dass geimpfte Menschen das Virus an andere weitergeben können. Setzt also eure Maske auf, befolgt die Kontaktbeschränkung, desinfiziert eure Hände und lasst euch regelmäßig testen.