Impfung von Kindern: Verzögerungen können laut WHO zu "Katastrophe" führen

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In einem Bericht weisen WHO und UNO auf die "katastrophalen" Risiken hin, die Verzögerungen der Impfungen von Kindern hervorrufen könnten. Durch die Gesundheitskrise habe sich die Lage noch einmal drastisch verschlimmert.

Seit über einem Jahr nimmt Covid-19 einen Hauptbestandteil der allgemeinen Berichterstattung ein, doch wie sieht es eigentlich mit der Bekämpfung anderer Erkrankungen aus?

Laut UNO und WHO wurden Kinder auf der ganzen Welt noch nicht gegen Tetanus, Diphtherie und Polio geimpft sind. Diese Verzögerung mit potenziell dramatischen Folgen ist wohl auf die Gesundheitskrise zurückzuführen.

23 Millionen Kinder nicht vollständig geimpft

In all dem Chaos haben wir sie schon fast vergessen, doch die Krankheiten, gegen die wir noch vor der Covid-Pandemie gekämpft haben, sind trotzdem nicht verschwunden.

Die Gesundheitskrise hat unser aller Leben auf den Kopf gestellt, aber auch Ressourcen und Personalentscheidungen beeinflusst. WHO-Chef, Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, erklärt:

Während viele Länder alles in Bewegung setzen, um Impfstoffe gegen Covid-19 zu erhalten, ist uns ein Rückgang anderer Impfungen aufgefallen. Dies setzt Kinder den Risiken verheerender aber vermeidbarer Krankheiten, wie zum Beispiel Röteln, Polio oder Meningitis, aus.

Insgesamt haben 23 Millionen Kinder nicht ihre Routineimpfung erhalten und 17 Millionen von ihnen wurden im vergangenen Jahr gar nicht geimpft.

Bereits vor der Pandemie besorgniserregend

Für die WHO bedeutet das eine Katastrophe. Leider hat Covid-19 die Situation, die bereits vor 2020 alarmierend war, noch verschärft. UNICEF-Leiterin, Henrietta Fore, erklärt:

Bereits vor der Pandemie gab es besorgniserregende Anzeichen dafür, die darauf hinwiesen, dass wir Rückschritte machen bei der Immunisierung von Kindern gegen vermeidbare Kinderkrankheiten, dazu zählen auch die zahlreichen Röteln-Epidemien, die vor zwei Jahren aufgetreten sind.

Überall auf der Welt ist dieser Rückgang festzustellen, doch insbesondere arme sowie Konfliktregionen sind davon betroffen. Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus warnt:

Die Zunahme von Epidemien wären für Gesellschaften und Gesundheitssysteme, die bereits gegen Covid-19 kämpfen katastrophal, was die Bedeutung der Impfung von Kindern wichtiger denn je macht.

Angesichts der immer lauter werdenden Stimmen von Impfgegnern, erinnert uns diese Situation daran, dass die Lahe ohne schützende Impfung schnell außer Kontrolle geraten kann.