In Nepal gibt es eine Motte, die Kinder erblinden lässt
In Nepal taucht seit Ende der 70er jedes Jahr zu einer bestimmten Jahreszeit eine mysteriöse Krankheit auf, die vor allem Kinder infiziert und erblinden lässt. Über die Auslöser war bis heute nichts bekannt. Forscher:innen könnte jetzt der große Durchbruch gelungen sein.
Jedes Jahr am Ende der Monsunzeit erreichen uns Berichte aus Nepal, denen zufolge Kinder erblinden. Die Ursache galt lange als unbekannt, vermutet wurden Bakterien als Auslöser. Forscher scheinen jetzt aber ein Mitglied der Schmetterlingsfamilie im Verdacht zu haben.
Eine Motte könnte der Übeltäter sein
Alles beginnt mit einer Entzündung, die eines der beiden Augen rötet. Zuerst einmal nichts Schlimmes. Unbehandelt, oder wenn die Behandlung nicht anschlägt, führt sie innerhalb von 24 bis 48 Stunden dazu, dass die erkrankten Kinder ihr Augenlicht verlieren. Genannt wird diese Krankheit SHAPU, die Kurzform für saisonale hyperakute Panuveitis.
Forscher:innen fanden jetzt heraus, dass Motten der Gattung Gazalina vermehrt am Ende der Monsunzeit in Nepal unterwegs sind. Bei Befragungen kam heraus, dass die Infizierten kurz vor dem Ausbruch der Krankheit direkt oder indirekt Kontakt zu einer "weißen Motte" hatten. Von diesen gibt es jedoch mehrere Arten, sodass weitere Forschungen notwendig sind. Sie scheinen aber die Übeltäter zu sein.
Tiere sind häufiger Träger von Erregern
Dass Tiere Krankheiten übertragen können, ist allen Tierhaltern ein Begriff. Aus diesem Grund müssen unsere geliebten Vierbeiner regelmäßig entwurmt werden. Aufgrund der immer weiter mediterran werdenden Jahreszeiten finden sich in Deutschland nun auch Tigermücken, die unter anderem das Dengue-Fieber übertragen können.
Aber es gibt auch ungewöhnlichere Krankheiten, die von Tieren übertragen werden können. Zum Beispiel war dies in Costa Rica bei einem Leguan mit "Mycobacterium marinum" der Fall. Oder eben SHAPU.
Verwendete Quellen:
T-Online: Verdacht: Diese Motte macht Kinder blind
Nature: Are these moths blinding children? Nepalese researchers seek answers