Lynch-Syndrom: Diagnose, Vorbeugung, Krebs als Folgeerkrankung
Das Lynch-Syndrom ist eine seltene, vererbbare Krankheit, die sowohl Frauen als auch Männer betrifft. Die Patienten haben ein erhöhtes Risiko, vor dem 50. Lebensjahr an Darm-, Gebärmutter- oder Eierstockkrebs zu erkranken.
Das Lynch-Syndrom ist eine vererbbare Genkrankheit. Ist eines der beiden Elternteile daran erkrankt, besteht eine Wahrscheinlichkeit von 50%, dass auch das Kind daran erkrankt.
Lynch-Syndrom: Krebs als Folgeerkrankung
Das Lynch-Syndrom ist ein vererbbares kolorektales Karzinom ohne Polyposis und ist für zwei bis fünf Prozent aller Darmkrebserkrankungen verantwortlich. Bei Männern ist die Wahrscheinlichkeit, an dieser Krebsform zu erkranken, höher als bei Frauen. Bei Frauen hingegen ist die Wahrscheinlichkeit auf Gebärmutterkrebs erhöht. Bei Menschen, die am Lynch-Syndrom erkrankt sind, bricht der Krebs oft früh aus, meist noch vor dem 50. Lebensjahr.
Schuld daran ist eine Genmutation. Dabei setzt eins der vier Gene, das Fehler bei der DNA-Kopie bei der Zellteilung korrigiert, aus.
Diagnose des Lynch-Syndroms
Die Krankheit ist vererbbar, Ärzte wenden dabei die Amsterdam-Kriterien an, um festzustellen, ob bereits in derselben Familie eine Genmutation stattgefunden hat. Es wird von einem Lynch-Syndrom ausgegangen, wenn mindestens drei Verwandte ersten Grades (Vater, Mutter, Bruder, Schwester, Kind) an einem Darm-, Gebärmutter-, Nieren-, Magen- oder Eierstockkrebs erkrankt sind.
Die Krebserkrankungen müssen außerdem in zwei aufeinanderfolgen Generationen ausgebrochen sein und ein Verwandter muss bei der Erkrankung jünger als 50 Jahre alt gewesen sein. Wer am Lynch-Syndrom erkrankt ist, hat oft mehrere Familienmitglieder, die ebenfalls wegen des Syndroms an einer der genannten Krebsformen erkrankt sind.
Durch eine Analyse des Stammbaums kann das Lynch-Syndrom entdeckt werden. So kann festgestellt werden, ob weitere Familienmitglieder am Lynch-Syndrom erkrankt sein könnten.
Lynch-Syndrom: Vorbeugung und Behandlung
Sobald die Krankheit bestätigt wurde, ist eine sorgsame Vorsorge oft der Schlüssel, um das Krebsrisiko zu minimieren oder den Krebs in einem frühen Status zu entdecken.
Männer, die am Lynch-Syndrom erkrankt sind, müssen sich schon ab dem Alter von 20 bis 25 Jahren auf einen möglichen Darmkrebs untersuchen lassen. Normalerweise finden solche Untersuchungen nicht vor dem 50. Lebensjahr statt. Der Patient muss sich 1-2 Mal im Jahr einer Darmspiegelung unterziehen. Ein chirurgischer Eingriff kann oft prophylaktisch helfen. Bei dieser OP soll die Entwicklung eines bösartigen Tumors verhindert werden.
Bei der Frau müssen Untersuchungen auf Gebärmutter- und Eierstockkrebs ebenfalls früh durchgeführt werden. Bei einem Eingriff können diese Organe entfernt werden. Eine solche Operation ist jedoch problematisch, da Frauen danach keine Kinder mehr kriegen können.