Multiple Sklerose (MS): Symptome, Anzeichen, Diagnose, Verlauf, Ursachen
Multiple Sklerose (MS) ist eine Krankheit, die das zentrale Nervensystem betrifft. Symptome, Anzeichen, Diagnose, Ursachen, Verlauf, Lebenserwartung und Behandlung... Hier finden Sie Wissenswertes über die Krankheit.
Was ist Multiple Sklerose (MS)? Kurzer Überblick und Definition
Multiple Sklerose (MS) ist eine nicht vererbbare Auto-Immunkrankheit und Entzündung, die zu Schädigungen im Zentralen Nervensystem (Gehirn, Rückenmark, Sehnerv) führt. Sie zeichnet sich durch eine Reaktion des Immunsystems aus, welches gegen sich selbst arbeitet und die Neutralisierung der Schutzhülle der Neuronen, dem Myelin, verursacht. Die angegriffenen Nervenzellen zeigen im Anschluss Probleme bei der Reizleitung, sodass Reize nicht bis zu den Organen weitergegeben werden können. Durch diese Probleme bei der Reizleitung werden die Symptome der Multiplen Sklerose ausgelöst, die im nachfolgenden Abschnitt erläutert werden.
Weltweit leiden 2 Millionen Menschen an der Krankheit Multiple Sklerose. MS tritt am häufigsten bei jungen Erwachsenen, zwischen 25 und 35 Jahren auf. Aus bislang ungeklärten Gründen betreffen 2 von 3 Fällen Frauen.
Symptome und Anzeichen bei der Diagnose Multiple Sklerose
Die Symptome der Multiplen Sklerose sind von Person zu Person unterschiedlich und verändern sich im Laufe der Zeit. Sie hängen vor allem von dem betroffenen Bereich des Zentralen Nervensystems ab, sodass kein Fall wie ein anderer ist. Dennoch treten vermehrt folgende Symptome als erste Anzeichen von MS auf:
- Empfindungsstörungen (Schmerzen, Kribbeln/Brennen, Kälteempfinden)
- Sehstörungen (Verschlechterung der Sehfähigkeit, doppelt sehen, Verschleierung der Augen)
- Muskelstörungen (Paralyse, Rückgang der Muskelkraft)
Personen, die unter Multipler Sklerose leiden, weisen jedoch nicht alle Symptome auf. MS schreitet in Schüben fort, also in wechselnden Perioden des Auftretens oder Ausbleibens der Symptome. Generell dauert ein Schub der Krankheit zwischen zwei und sechs Wochen.
Multiple Sklerose (MS): Schwierige Diagnose, Unterschiede in Verlauf und Lebenserwartung
Es ist heute sehr schwierig, eine sichere Diagnose für Multiple Sklerose zu stellen. Tatsächlich gibt es bis zum heutigen Tag keinen zuverlässigen Test, daher treten zahlreiche Fehler in der Diagnose auf. Das beste Mittel ist ein MRT, um die exakten Stellen und die Anzahl der neuronalen Schädigungen aufzudecken, die durch die Krankheit verursacht wurden. Man geht davon aus, dass der Erkrankte mindestens zwei Schübe erlitten haben muss, damit die Diagnostik bestätigt werden kann.
Was die Diagnose einer Multiplen Sklerose ebenfalls erschwert, ist ihr langsamer Verlauf, der sich über Jahrzente hinziehen kann. Zwei zentrale Formen haben sich über die Jahre herauskristallisiert. Die schubförmige remittierende MS repräsentiert 85% der anfänglichen Formen. In diesem Fall zeigt sich die Multiple Sklerose durch aufeinanderfolgende Schübe, ohne dass eine Weiterentwicklung der Krankheit auftritt. Bei der progredienten MS (primär oder sekundär) findet eine progressive Entwicklung der Krankheit statt und die Schübe treten seltener auf. Die körperliche Beeinträchtigung zeigt sich in diesem Fall deutlich. Informationen über die Lebenserwartung von MS-Kranken liegen nicht vor.
Ursachen der Multiplen Sklerose: Vererbbar oder durch Umweltfaktoren?
Multiple Sklerose ist eine Krankheit, deren Ursachen noch recht unbekannt sind. Auch wenn MS an sich nicht vererbbar ist, können dennoch zahlreiche genetische Faktoren eine prädisponierende Rolle spielen. Wissenschaftler konnten demnach 29 Gene identifizieren, die möglicherweise in Zusammenhang mit dem Auftreten von Multipler Sklerose stehen könnten.
Auch Umweltfaktoren müssen in Betracht gezogen werden. Tatsächlich hat der Grad der Sonneneinstrahlung einen Einfluss auf die Entwicklung von Multiple Sklerose. Länder, die am weitesten vom Äquator entfernt liegen, bergen daher das größte Risiko. Bereiche, in denen die Krankheit besonders verbreitet sind, befinden sich in Skandinavien, Kanada oder im Norden der USA.
Multiple Sklerose (MS): Keine Medikamente, die die Symptome vollständig verhindern
Bis heute existiert keine Behandlung, die Multiple Sklerose vollständig heilen kann. Nichtsdestotrotz konnten durch medizinische Forschung Mittel gefunden werden, die die Schübe verhindern und den Verlauf der Krankheit verlangsamen können. Auch eine gesunde Ernährung scheint für den Verlauf von Multipler Sklerose eine Rolle zu spielen.
Es bestehen mehrere Formen der Behandlungen von Multipler Sklerose (MS). Immunmodulationsbehandlungen sind meist der erste Weg, da sie darauf ausgerichtet sind, die Aktivität der Immunzellen zu stimulieren. Im Durchschnitt verringern die Medikamente die Häufigkeit der Schübe um 30%. Immunsupprimierende Therapien und dementsprechende Medikamente werden nur bei gravierenden Formen der Multiplen Sklerose angewandt. Sie wirken aggressiver und bringen daher starke Nebenwirkungen mit sich, weshalb sie in geringeren Dosen verschrieben werden.