Parkinson: Symptome, Demenz, Ursachen, Verlauf, Therapie und Lebenserwartung

Parkinson: Symptome, Demenz, Ursachen, Verlauf, Therapie und Lebenserwartung
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Parkinson: Symptome, Demenz, Ursachen, Verlauf, Therapie und Lebenserwartung

Parkinson (auch: Morbus Parkinson) ist eine neurologische Krankheit, die in ihrem Verlauf zahlreiche motorische Beeinträchtigungen, Demenz und weitere Symptome mit sich bringt. Auch wenn Parkinson immer besser von den Forschern verstanden wird, konnten seine Ursachen bislang noch nicht geklärt werden. Es existiert keine Therapie, die eine vollständige Heilung garantiert. Morbus Parkinson ist von dem Parkinson-Syndrom zu unterscheiden.

Was ist Parkinson? Demenz oder Krankheit?

Parkinson ist eine degenerative, meist nicht vererbbare Krankheit, die sich durch einen progressiven Verlust der Neuronen auszeichnet, der zu multiplen motorischen Beeinträchtigungen führt. Sie betrifft den Bereich des Gehirns, der für die Produktion und Freisetzung des Neurotransmitters Dopamin zuständig ist, welches eine elementare Rolle für die Kontrolle der Körperbewegungen spielt.

Die Parkinson-Demenz tritt am häufigsten bei älteren Menschen auf, die das 60. Lebensjahr vollendet haben. Parkinson-Demenz ist nach Alzheimer die degenerative Krankheit, die am zweithäufigsten auftritt.

Symptome, Verlauf und Lebenserwartung bei Parkinson

Entgegen eines weit verbreiteten Glaubens, zeigt sich Morbus Parkinson im Verlauf nicht hauptsächlich durch ein Zittern des Patienten. Tatsächlich ist dieses Zittern nicht das einzige Anzeichen der Parkinson-Krankheit. Die folgenden drei Symptome sind die wesentlichen Merkmale von Parkinson:

- Bewegungslosigkeit/Akinesie: Der Patient hat Schwierigkeiten bei Bewegungen. Seine Gesten werden langsamer und mit geringer Präzision ausgeführt. Es ist das am weitesten verbreitete Anzeichen für Parkinson.

- Muskelhypertonie: Der Parkinson-Patient erfährt eine exzessive Steifheit der Muskeln. Sie wird meistens von Schmerzen in den Muskeln und entlang der Wirbelsäule begleitet.

- Zittern: Es geht speziell um das Zittern in Ruhemomenten. Zittern tritt vor allem dann auf, wenn der Parkinson-Patient gerade gar keine Bewegung bewusst ausführt.

Zudem existieren zahlreiche sekundäre Symptome, die bei einer großen Anzahl von Parkinson-Patienten im Verlauf der Krankheit auftreten, z.B. Depressionen, Inkontinenz, Verstopfung, erhöhtes Auftreten von Schuppen, Schlafstörungen oder Hypersalivation (starker Speichelfluss).

Die Degeneration ist ein langsamer Prozess und schreitet konstant fort. Wenn die ersten Symptome von Parkinson sich zeigen, ist die Krankheit bereits seit mehreren Jahren im Körper des Patienten. Je mehr die Parkinson-Demenz fortschreitet, desto mehr verschlimmern sich die Symptome und der Parkinson-Patient verliert nach und seine Autonomie, bis er letztendlich Schwierigkeiten hat, alltägliche Aufgaben auszuführen. Verglichen mit gesunden Menschen haben Parkinson-Patienten im Schnitt eine um ca. 6 Monate verkürzte Lebenserwartung. Durch medizinische Forschung konnte die Lebenserwartung bei Morbus Parkinson in den vergangenen Jahren deutlich gesteigert werden.

Nach den Symptomen erfolgt die schwierige Diagnose von Parkinson

Die Diagnose Morbus Parkinson ist komplex aufzustellen, da sich jeder Fall von anderen unterscheidet. Sie basiert hauptsächlich auf der Präsenz von mindestens zwei von drei Hauptsymptomen.

Die größte Schwierigkeit der Diagnose liegt darin, Morbus Parkinson von der Krankheit Parkinson-Syndrom abzugrenzen, welche ähnliche Symptome aufweist, aber meist auf die Einnahme von Neuroleptika zurückzuführen ist und somit eine andere Behandlung erfordert. Die Präsenz bestimmter Anzeichen hilft dabei, die Diagnose in Richtung Parkinson-Syndrom zu stellen, wie beispielsweise wiederholte Stürze, zitterige Bewegungen oder eine frühe Demenz.

Vererbung von Parkinson? Ursachen der Krankheit unklar

Im Gegensatz zu ihren Symptomen und ihrem Verlauf, sind die Ursachen von Parkinson noch weitestgehend ungeklärt. Forscher haben unzählige Hypothesen bezüglich der Ursachen von Parkinson aufgestellt und vermuten momentan eine Kombination aus genetischen Faktoren für Personen, bei denen die Krankheit vor dem 50. Lebensjahr auftritt und Umweltfaktoren, falls die Person lange Zeit Schwermetallen, chemischen Schadstoffen oder Pestiziden ausgesetzt war.

Aber Morbus Parkinson hat noch nicht alle ihre Geheimnisse preisgegeben und noch immer laufen zahlreiche Forschungen und Untersuchungen zu den Ursachen, um weitere Details zu erfahren.

Welche Therapie und Medikamente gegen die Symptome von Parkinson?

Zum aktuellen Zeitpunkt existiert keine Behandlung, die Morbus Parkinson heilen kann. Die verschriebenen Medikamente dienen vor allem dazu, die Symptome des Patienten zu lindern, indem der Dopaminmangel im Gehirn ausgeglichen wird, um ein gewöhnliches Niveau erreichen zu können. Es existieren zwei verschiedene Methoden, um Parkinson zu behandeln: Versorgende Behandlungen entweder durch einen Vorboten des Moleküls (dem Levodopa) oder aber durch einen Agonisten des Dopamins, eine Substanz, die eine Verstärkung des Dopaminmangels verringert.

Wenn die medikamentöse Behandlung im Verlauf von Parkinson keine Wirkung zeigt, gibt es eine Methode, die sich Tiefe Hirnstimulation (THS, engl. DBS Deep Brain Stimulation) nennt. Es handelt sich hierbei um eine chirurgische Technik, die darin besteht, dass Elektroden in das Hirn des Patienten implantiert werden, die bestimmte Bereiche stimulieren sollen. Dies ermöglicht eine Verringerung des Neuronenverlusts und begrenzt die alltäglichen Symptome. Nichtsdestotrotz ist diese Form der Behandlung von Morbus Parkinson lediglich 10 bis 15% der Patienten vorbehalten und wird nur unter sehr strengen Bedingungen durchgeführt.