Patient:innen zeigen merkwürdiges Verhalten unter Narkose
Etwa 17 Millionen Narkosen werden pro Jahr gegeben. In den meisten Fällen ist alles gut und nach dem Aufwachen geht es nur noch um die Genesung. Aber zuweilen kann eine Narkose auch unglaubliche Auswirkungen haben.
Jeder Mensch reagiert unter Anästhesie auf andere Art und Weise. Manche wachen ganz normal wieder aus der Narkose auf, andere sind benommen und wieder andere fühlen sich schrecklich müde. Aber in seltenen Fällen kann es auch zu einem sehr merkwürdigen Verhalten kommen.
Narkosemittel können den Realitätssinn der Menschen verzerren
Studien aus den 1980er Jahren legen nahe, dass fast ein Fünftel aller Personen, die aufgrund medizinischer Eingriffe betäubt wurden, Schwierigkeiten hatten, Realität und Fantasie voneinander zu unterscheiden.
Etwa 14 % berichten über sexuelle Träume oder Erregung während einer Narkose. In einzelnen Fällen kommt es dazu, dass Patient:innen während der Betäubung sexuelle Handlungen durchführen oder sich auf diese Weise berühren. Es wird sogar davon berichtet, dass Mediziner:innen geküsst worden seien.
Auch nach einer Narkose kann es zu merkwürdigem Verhalten kommen
Rund 20 % der Patient:innen, bei den über 60-jährigen sogar 30 bis 40 %, geraten nach der Narkose in ein sogenanntes "Delir", einen verwirrten Zustand. Anästhesist:innen vergleichen diesen mit dem Aufwachen nach einem intensiven Alptraum, bei dem man nicht mehr weiß, wo man sich befindet.
Desorientierung, Wahnvorstellungen und Halluzinationen können zu diesem Delir gehören. Weitere Symptome dieses Delirs sind Schläfrigkeit, Desinteresse und Apathie, eine gestörte Aufmerksamkeit und Umgebungswahrnehmung sowie ein schlechteres Gedächtnis. Normalerweise hält dies aber nicht lange an.
Verwendete Quellen:
The Sun: The bizarre things patients do while under anaesthetic – from kissing doctors to masturbating
Tagesspiegel: Nach der Narkose: Das Aufwachen wird zu einem Albtraum
NDR: Delir-Risiko Narkose: Vergesslich nach OP