Studie zeigt: Jeder 5. Corona-Kranke bekommt Long Covid

Long Covid
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Long Covid

Eine breit angelegte Studie kommt hinsichtlich von Personen mit asymptomatischem Corona-Krankheitsverlauf zu einem überraschenden Ergebnis: Eine beachtliche Zahl dieser Menschen fangen etwa einen Monat nach ihrer Corona-Diagnose an, Long Covid zu entwickeln.

Eine neuere Untersuchung der Non-Profit-Organisation FAIR Health kommt zu dem Ergebnis, dass nicht nur die in Krankenhäusern behandelten Corona-Patient:innen Gefahr laufen, Long Covid zu entwickeln. Vielmehr können auch Personen, die milde oder asymptomatische Corona-Verläufe gehabt haben, dieses Krankheitsbild aufweisen.

Asymptomatische und milde Corona-Fälle

Für FAIR Health haben Forschen die Versicherungsansprüche von 1,96 Millionen Menschen in den USA zwischen Februar 2020 und Februar 2021 analysiert. Es handelt sich hierbei um die größte Personengruppe, die im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bislang für Studien herangezogen worden ist.

Die Ergebnisse zeigen, dass 19 % der Personen mit asymptomatischen Krankheitsverlauf etwa einen Monat nach ihrer ersten Corona-Diagnose oder späterLong Covid entwickeln. Bei Personen mit mildem Krankheitsverlauf steigt der Anteil dann schon auf 27,5 %. Die wegen ihrer Erkrankung im Krankenhaus behandelten Patient:innen weisen die höchste Rate auf, nämlich 50 %.

Die Wahrscheinlichkeit wiederum, in den 30 Tagen oder später nach einer Corona-Diagnose zu sterben, ist für im Krankenhaus behandelte Personen 46 Mal höher als für solche mit asymptomatischem oder mildem Verlauf.

Die Studie hebt die Risiken von Long Covid hervor

Man spricht von Long Covid, um Symptome einer Corona-Erkrankung zu beschreiben, die über Wochen oder Monate nach der Infektion anhalten. Diese Symptome können sogar noch vorhanden sein, wenn die entsprechende Person bereits negativ getestet wird.

Die Untersuchung stellt als hartnäckigste Symptome von Long Covid in allen Altersgruppen die folgenden fest:

  • Schmerzen
  • Kurzatmigkeit
  • hohe Cholesterinwerte
  • Erschöpfung
  • Bluthochdruck

Ursachenforschung

Die Ursachen für Long Covid sind noch nicht genauer erforscht, es gibt jedoch verschiedene Vermutungen hierzu. Wie die Studie erklärt, „schließen die Theorien eine fortwährende Aktivierung des Immunsystems nach der akuten Phase ein, sowie einen anfänglich durch das Virus ausgelösten Schaden, beispielsweise an Nervenbahnen, was nur langsam ausheilt. Auch dass der Virus noch lange im Körper nachgewiesen werden kann, ist ein wichtiger Faktor“.

Long Covid betrifft in erster Linie Frauen, bestimmte Symptome wie Herzmuskelentzündungen sind aber häufiger bei Männern festzustellen. Verbreitete Symptome von Long Covid können auch je nach Altersgruppe variieren.

Auch die körperlichen Symptome des Post-Covid-Syndroms sind analysiert worden. Etwa 30 Tage nach der Corona-Diagnose sind dabei sehr häufig Ängstlichkeit, Depressionen, Anpassungsstörungen und Tick-Störungen aufgefallen.

Wichtige Erkenntnisse für die Zukunft

Robin Gelburd, die Präsidentin von FAIR Health, hat die Untersuchung kommentiert. Sie erklärt, dass diese Analysen sehr hilfreich dabei sein werden, um hinsichtlich dieser Erkrankung ein gesetzliches Rahmenwerk zu schaffen. Genauer sagt Robin Gelburd gegenüber der französischen Presseagentur:

Auch wenn jetzt die Corona-Pandemie allmählich abflaut, bleibt Long Covid als allgemeine Erkrankung bestehen und betrifft eine große Zahl an Menschen in Amerika. Die Ergebnisse unserer neuen Untersuchung erlauben es, dieses neu auftretende Krankheitsbild besser zu fassen. Dies hilft insbesondere allen an Long Covid leidenden Personen, aber auch Entscheidungsträger:innen, Versorger:innen, Kostenträger:innen und Forschenden.

Die von FAIR Health durchgeführte Untersuchung kennt leider auch ihre Grenzen. So greifen die Analysen nicht auf Kontrollgruppen von Menschen zurück, die nicht am Coronavirus erkrankt sind. Aus diesem Grund kann auch nicht eindeutig bestimmt werden, in welchem Ausmaß das Virus wirklich für als Long Covid gedeutete Symptome verantwortlich ist.