Winterdepressionen? Darum solltet ihr euren Zuckerkonsum reduzieren
Für viele Leute, die empfindlich gegenüber Lichtmangel sind, ist der Winter keine angenehme Jahreszeit. Wissenschaftler haben jetzt möglicherweise eine Lösung gefunden, mit der sich die dunkle Jahreszeit besser überstehen lässt.
Wissenschaftler:innen der Kansas University haben in der Fachzeitschrift Medical Hypotheses eine Studie veröffentlicht, der zufolge Zucker für die entzündlichen und neurobiologischen Prozesse mit verantwortlich ist, die Depressionen hervorrufen. Da ist es nicht förderlich, dass die meisten von uns im Winter am liebsten gar nicht mehr aufhören würden zu naschen. Auch der veränderte Schlafrhythmus spielt eine Rolle und kann in Verbindung mit dem Lichtmangel und den zuckerbedingten Entzündungen Depressionen hervorrufen.
Der Mangel an Tageslicht beeinflusst den zirkadianen Rhythmus und die Schlafgewohnheiten von etwa 10 % der Bevölkerung, erklärt der Ko-Autor der Studie Stephen Ilardi.
Was sind Winterdepressionen?
Winterdepressionen stehen in Verbindung mit dem geringen Tageslicht im Winter und der Zeitumstellung. Wie genau es zu diesem Leiden kommt, ist bisher noch nicht geklärt, allerdings sind vornehmlich Frauen davon betroffen.
Eine Studie aus England ergab, dass jede:r Vierte an einer Form von Winterdepression leidet. Zu den Symptomen dieser depressiven Störung zählen Verlängerung der Schlafdauer (sehr starkes Bedürfnis zu schlafen), großer Appetit auf Zucker, Verlust der Libido, Reduzierung des Energieniveaus und ein Gefühl von Traurigkeit.
Ein ewiger Teufelskreis
Amerikanischen Wissenschaftler:innen zufolge kann die Winterdepression auch unser Verlangen nach Süßem steigern. Durch den Konsum schnellen Zuckers fühlen wir uns vorrübergehend besser, doch anschließend treten die Symptome der Depression noch stärker in Erscheinung.
Allerdings fällt es vor allem im Winter besonders schwer, diesen zucker- und fetthaltigen Produkten zu widerstehen, denn sie stehen uns ständig zur Verfügung und überall wird dafür geworben.
"Wenn wir zuckerhaltige Lebensmittel zu uns nehmen, wirken sie wie eine Droge", erklärt Stephen Ilardi. "Während einer Depression sollten betroffene Personen darauf achten, das Gehirn mit den nötigen Nährstoffen zu versorgen und vor allem mögliche Giftstoffe zu vermeiden".
Den Ergebnissen der Studie zufolge kann man gegen die heftigen Auswirkungen einer Winterdepression vorgehen, indem man den Konsum extrem verarbeiteter Lebensmittel sowie besonders zuckerhaltige Produkte oder alkoholischer Getränke vermeidet. Leichter gesagt als getan, schließlich stehen Weihnachten und Silvester vor der Tür.