Neues Verhütungsmittel für Männer funktioniert mit Ultraschallbad für die Hoden

Neues Verhütungsmittel für Männer
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Neues Verhütungsmittel für Männer

Ein Hoden-Bad, das auch als männliche Verhütungsmethode dient, hat es in die Schlagzeilen geschafft, nachdem es mit einem James-Dyson-Preis ausgezeichnet wurde.

Jahrelange Forschungen zu Verhütungsmethoden für Männer waren bisher erfolglos, und obwohl seit über 50 Jahren an einer Antibabypille für Männer gearbeitet wird - hier berichtet ein Paar von ihren Erfahrungen -, sind Kondome und Vasektomien immer noch die einzigen Optionen.

Männer können jedoch wieder Hoffnung auf die perfekte Verhütungsmethode schöpfen, denn ein neues Gerät mit dem Namen Coso wurde kürzlich mit dem James Dyson Award ausgezeichnet, einem internationalen Preis für Design und Technik.

Wie funktioniert Coso?

Der Coso wurde von der deutschen Designerin Rebecca Weiss erfunden und arbeitet mit Ultraschall, um die Entstehung und Entwicklung von Spermien zu reduzieren.

Das klingt vielleicht beängstigend, aber der Coso ist tatsächlich eine reversible und hormonfreie Methode der männlichen Empfängnisverhütung, die zu Hause angewendet werden kann, nachdem sie von einem Arzt konfiguriert wurde. Außerdem hat es den zusätzlichen Vorteil, dass es wie ein Spa für Ihre Hoden wirkt.

Um das kleine, aber feine Gerät zu benutzen, füllt man es mit Wasser, und laut der Website des James Dyson Award wird das Wasser auf Betriebstemperatur erhitzt. COSO ist bereit für die Ultraschallbehandlung.

Der Benutzer spreizt die Beine und setzt sich hin, um die Hoden in das Gerät zu legen. Der Ultraschallvorgang dauert einige Minuten. Die verbleibende Zeit kann in Echtzeit über die COSO-App überwacht werden.

Nach getaner Arbeit schaltet sich der Coso automatisch ab. Laut der Coso-Website würde die empfängnisverhütende Wirkung des Geräts etwa zwei Wochen nach der ersten Anwendung eintreten, wobei alle zwei Monate eine weitere Anwendung erforderlich wäre.

Will der Benutzer kein Verhütungsmittel mehr verwenden oder der Anwender das Gerät nicht mehr benutzen möchte, wird die Wirkung nach sechs Monaten wieder aufgehoben.

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Dabei werden die Hoden in ein Ultraschallbad getaucht.  peakSTOCK@Getty Images

Verhütungsmittel mit Ultraschall sind kein neues Konzept

Auch wenn es nach einer experimentellen Idee klingt, ist die Ultraschalltechnologie zur Empfängnisverhütung bei Männern nicht neu und geht auf das Jahr 1977 zurück. Eine frühere Studie zeigt:

Die Ergebnisse deuten sowohl bei allen behandelten Tieren als auch bei menschlichen Patienten darauf hin, dass Ultraschall die Spermatogenese je nach Dosierung und Häufigkeit der Behandlung signifikant unterdrückt, ohne Auswirkungen auf die Leydig-Zellen oder den Testosteronspiegel im Blut.

Weiss' Ziel ist es nun, sowohl einen funktionsfähigen Prototyp als auch einen "High-Fidelity-Prototyp in Originalgröße" zu entwickeln. Das Produkt benötigt jedoch finanzielle Unterstützung, um die Geräte und klinischen Versuche zu ermöglichen und Fragen der Machbarkeit zu beantworten.

Welche Inspiration steckt hinter Coso?

Weiss spricht über die Inspiration für das Design und erklärt: "Vor etwa einem Jahr wurde bei mir eine Krebsvorstufe des Gebärmutterhalses diagnostiziert, die auf die Verhütung mit der Pille zurückzuführen ist."

Danach kam eine hormonelle Verhütung nicht mehr in Frage. Als mein Partner und ich nach einer alternativen Methode suchten, wurden wir auf den Mangel an männlichen Verhütungsmitteln aufmerksam.

Sie erklärt weiters: "Das Problem betrifft nicht nur mich persönlich. Es betrifft auch viele andere. Das zeigt sich auch in der derzeit wachsenden öffentlichen Diskussion über den Mangel an Verhütungsalternativen."

Also beschloss ich, mich in meiner Diplomarbeit im Studiengang Industrial Design an der Technischen Universität München mit der Entwicklung eines neuen Verhütungsmittels für Männer zu beschäftigen.

Nach dem Gewinn des James Dyson Award wird Weiss nun gegen Gewinner aus anderen Ländern antreten, darunter Kleidung, die Strom erzeugt, und ein Zeichengerät für Menschen mit Behinderungen.