Polizist im George Floyd Prozess schuldig gesprochen: Biden, Harris und Obama befürworten Urteil
Derek Chauvin wird im Prozess um George Floyds Tod schuldig gesprochen. Ein Hoffnungsschimmer für Amerika, aber nur ein kleiner Schritt auf dem Weg zur Gerechtigkeit.
Der Tod eines weiteren afroamerikanischen Bürgers durch Polizeigewalt im letzten Jahr löst weltweite Proteste und Black Lives Matter-Bewegungen aus.
George Floyd stirbt, nachdem der weiße Polizeibeamte Derek Chauvin neun Minuten und 46 Sekunden lang mit vollem Körpergewicht auf dem Hals des 46-jährigen kniet.
Gerechtigkeit für George Floyd
Letzten Herbst bringt die Nachricht, dass Floyds Mörder aus dem Gefängnis entlassen worden ist, das Land in Aufruhr. Auch Promis lässt das Thema der Gewalt an Afroamerikanern nicht kalt.
Die Jury braucht weniger als einen Tag, um das Urteil zu fällen, wie die BBC berichtet. Er wird in allen drei Anklagepunkten für schuldig befunden: Mord zweiten Grades, Mord dritten Grades und Totschlag zweiten Grades.
Dies könnte zu insgesamt 75 Jahren Haft führen. Chauvin wird vermutlich Berufung einlegen, doch es ist wahrscheinlich, dass er mehrere Jahrzehnte im Gefängnis sitzen wird.
Dieses Urteil markiert laut Ben Crump, dem Anwalt von Floyds Familie, einen "Wendepunkt in der Geschichte der USA", weil Polizeibeamte in der Vergangenheit für ähnliche Verbrechen so gut wie nie verurteilt wurden.
Das Urteil in diesem Prozess wird allgemein als Hinweis darauf gesehen, wie das US-Rechtssystem in Zukunft mit solchen Fällen umgehen wird. Drei weitere Beamte sollen dieses Jahr wegen Beihilfe vor Gericht gestellt werden.
Biden fordert Gesetz
Auch US-Präsident Joe Biden begrüßt die Entscheidung der Jury öffentlich. Nach seinen Worten war es "Mord am helllichten Tage", weswegen nach dem Schuldspruch die Arbeit noch lange nicht getan sei.
Systemischer Rassismus durchzieht das ganze Land und ist eine Hauptanliegen des neugewählten Präsidenten. Er fordert die Verabschiedung eines nach Floyd benannten Gesetzes für Polizeireformen.
Ein Hindernis, an dem dieses Gesetz scheitern könnte, sind die Republikaner im Senat. Die Vize-Präsidentin Kamala Harris ist selbst Afroamerikanerin und bezeichnet das Thema als "Problem für jeden Amerikaner":
Denn es hält uns davon ab, das Versprechen von Freiheit und Gerechtigkeit für alle zu erfüllen. Und es hält unsere Nation davon ab, unser volles Potenzial auszuschöpfen.
Auch der frühere Präsident der Vereinigten Staaten, Barack Obama, bezeichnet das Urteil Chauvins als korrekt, weist aber auch darauf hin, dass dies nur ein kleiner Schritt auf dem Weg zur Gerechtigkeit ist.