Sriwijaya Air: Opfer des Flugzeugabsturzes hinterlassen bewegende letzte Nachrichten

Sriwijaya Air Flugzeugabsturz
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Sriwijaya Air Flugzeugabsturz

Such- und Rettungsteams haben die Flugschreiber des Sriwijaya-Air-Fluges gefunden. Darauf befinden sich auch bewegende letzte Nachrichten von den vermissten Passagieren.

Letztes Wochenende wird Indonesien von einem schmerzvollen Schicksalsschlag getroffen, als der mit 62 Passagieren besetzte Flug 182 von Sriwijaya Air nur vier Minuten nach dem Start den Funkkontakt verliert.

Flugzeugabsturz der Sriwijaya Air

Mittlerweile weiß man, dass das Flugzeug kurz nach dem Start in weniger als einer Minute mehr als 3.000 Meter an Höhe verliert und ins Meer stürzt. Verschiedene Zeugenberichte sprechen von zwei Explosionen, die in der Gegend zu hören waren, die mit dem Flugzeugabsturz in Zusammenhang gebracht werden.

Jetzt sind letzte Nachrichten von Passagieren ins Netz gestellt worden. Reich an Gefühlen von Hoffnung, Freude und Abschied, sind diese Nachrichten noch bewegender, da die Passagiere nichts von ihrem unmittelbaren Schicksal geahnt haben.

Schreckliche Schicksalsschläge

Ratih Windania stellt ein Bild von sich mit ihren Kindern kurz vor dem Start auf Instagram ins Netz, mit dem Kommentar: "Auf ein Wiedersehen mit der Familie. Für dieses Mal geht's wieder nach Hause." Ihr Bruder Irfansyah Riyanto antwortet mit einem weiteren Abschiedsfoto der Familie und schreibt dazu: "Betet für uns."

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Ein schrecklicher Schicksalsschlag für die Angehörigen... Getty Images

Riyanto erklärt, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass seine Familie eigentlich einen anderen Flug nehmen sollte, dann aber in letzter Minute die Meinung geändert hat.

Auf die Nachricht vom abgerissenen Flugkontakt hin ist Riyanto dann, wie viele andere, am Samstag wieder zu Jakartas Soekarno-Hatta-Flughafen zurückgereist. Am Sonntag hat er immer noch Hoffnung, dass seine Schwester, deren Kinder und seine Eltern noch am Leben sind. Zu Reportern sagt er:

Ich bin es gewesen, der sie zum Flughafen gefahren und mit den Check-Ins sowie dem Gepäck geholfen hat... Ich kann das alles noch nicht fassen. Alles ist zu schnell gegangen.
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Trümmerteile wurden aus dem Meer geborgen... Getty Images

Zahlreiche Opfer

Panca Widiya Nursanti, Lehrerin an einer Mittelschule in Pontianak, ist auch in dem Flugzeug gewesen. Nach dem Urlaub in ihrer Heimatstadt Tegal ist sie auf dem Weg nach Hause.

Ihr Ehemann berichtet, dass sie beide kurz vor dem Boarding noch über ihr bevorstehendes Abendessen gescherzt haben. Reuters gibt sein Gespräch wieder:

Ich habe gefrotzelt und gesagt, nach ihrer Ankunft in Pontianak essen wir zusammen Saté.

Ihrem Ehemann zufolge hat Panca bereits vor dem Flug Angst gehabt, aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse. Der letzte Austausch mit ihr erfolgt über eine Textnachricht:

Sie hat sich bei mir über WhatsApp um 14.05 Uhr mit einem Lachen gemeldet. Sie ist schon beim Boarding gewesen und hat von schlechten Wetterverhältnissen gesprochen. Ich habe ihr gesagt, jetzt bitte viel zu beten.
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Die Flugschreiber, Trümmer und Leichen sind gefunden worden

Die Boeing 737-500 hat anscheinend am Samstag um 14.40 Uhr nur vier Minuten nach dem Start den Funkkontakt verloren. Aufgrund widriger Wetterverhältnisse ist das Flugzeug mit einer Stunde Verspätung gestartet. Der Onlinedienst zur Echtzeit-Positionsdarstellung von Flugzeugen, Flightradar24, hat auf seinem Twitter-Account bekannt gemacht:

Der Flug Sriwijaya Air #SJ182 hat mehr als 3.000 Meter an Höhe in weniger als einer Minute verloren, vier Minuten nach dem Start in Jakarta.

Im Anschluss an den Flugzeugabsturz werden ein dutzend Schiffe auf eine unermüdliche Such- und Rettungsaktion ausgesendet. Indonesiens Agentur für Transportsicherheit meldet jetzt, dass die beiden Flugschreiber (Black Box) des Flugzeugs gefunden worden sind, sowie Trümmer und Leichen der vermissten Passagiere.

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Augenzeugen berichten von der Explosion

Solihin, ein ortsansässiger Fischer, hat mit BBC News gesprochen und gesagt, dass er den Flugzeugabsturz gesehen hat. Sein Boot ist angeblich fast von herabstürzenden Trümmern getroffen worden. Er beschreibt die Ereignisse folgendermaßen:

Das Flugzeug ist wie ein Blitz ins Meer eingeschlagen und im Wasser explodiert. Das ist ganz nah vor uns geschehen, Splitterteile von einer Art Sperrholz haben fast mein Boot getroffen. Beim Anblick des großen Platschers im Wasser haben wir geglaubt, es handelt sich um eine Bombe oder einen Tsunami.
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