Cremes, Peelings und Masken: Werden Schönheitsprodukte wirklich nur von Frauen verwendet?

Cremes, Peelings und Masken: Wirklich nur Frauenprodukte?
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Cremes, Peelings und Masken: Wirklich nur Frauenprodukte?

Werbung für Cremes, Gesichtswasser und Peeling für Männer ist derzeit allgegenwärtig. Oft wird ihre Verwendung als eine typisch weibliche Gewohnheit angesehen. Doch trifft dieses Vorurteil heute noch zu?

Das Geschäft floriert: Laut dem Forschungsinstitut Euromonitor International ist der weltweite Markt für Pflegeprodukte für Männer im Jahr 2020 60,7 Milliarden Dollar schwer (das entspricht 51,4 Milliarden Euro), umfasst also einen dreimal höheren Betrag als noch im Jahr 2015. Dies berichtet die Website Fashion Network, eine Informationswebsite für Akteure der Mode-, Luxus- und Schönheitsbranche.

Allein in Deutschland geben Männer pro Jahr 860,7 Millionen Euro für Schönheitsprodukte aus. Das entspricht immerhin 21 Prozent vom Gesamtmarkt! Diese Zahlen bestätigen ganz klar, was auch Befragungen von Männern ergeben: Immer mehr von ihnen verwenden regelmäßig Kosmetikprodukte.

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Immer mehr Männer verwenden Schönheitsprodukte und nehmen sich Zeit für ein bisschen Spa.  Artem Varnitsin / EyeEm@Getty Images

Viele verwenden täglich Kosmetika

Abgesehen von Klassikern wie Zahnpasta, Deo oder Parfum, die in den meisten Badezimmern zu finden sind, greifen Männer immer häufiger zu Pflegeprodukten für Gesicht, Körper und Haar. Zudem bringt der Trend zum Bart eine Reihe an neuen Produkten zum Vorschein.

"Ich verwende vier Produkte: eine Peelingmaske, Rasiergel, Aftershave und Körpermilch", erklärt etwa der 28-jährige Josué im Gespräch mit Gentside. Dasselbe trifft auch auf Yohan (27 Jahre) zu, der über den Bereich Pflegeprodukte bestens Bescheid weiß:

Ich trage täglich eine Gesichtscreme auf und greife auch zu Gesichtsmasken. Ich verwende Haarshampoo, Peelings, Gesichts- und Handcreme sowie einen Lippenpflegestift.

Eine Frage des Alters oder der Partnerschaft

Von Kindheit an gewöhnen sich viele Männer daran, Schönheitsprodukte zu verwenden, doch diese beschränken sich meist auf das Wesentliche. Zahnbürste und Wattestäbchen (doch dass diese gar nicht so ungefährlich sind, zeigen immer mehr Fälle). Erst seit einigen Jahren ist das Bewusstsein für Körperpflegeprodukte auch bei den Männern angekommen.

Für viele ist der Auslöser das Leben in der Partnerschaft. Der 24-jährige Theo beispielsweise berichtet, dass er oftmals auf die Produkte seiner Freundin zurückgreift:

Ich habe erst alleine gelebt, ich kaufte weniger, verwendete aber oft die Produkte meiner Freundin, weil ich nicht wirklich wusste, was ich kaufen sollte. Jetzt habe ich meine eigenen Produkte, ich weiß nun mehr oder weniger, was ich brauche.

Andere wollen sich einfach verwöhnen und sich Zeit für sich selbst nehmen. "Das tut erstmal einfach nur gut. Sich um sich selbst zu kümmern ist gut für die Psyche und für das Selbstvertrauen", erklärt Jordan (25 Jahre). Für Josué ist die Schönheitsroutine sogar zu "einer der Freuden des Alltags" geworden.

An manchen Vorurteilen ist trotzdem nicht zu rütteln

Trotz der Veränderungen im Sittenbild bleiben Vorurteile hinsichtlich der Schönheitspflege bei Männern oft hartnäckig bestehen. Vorgefertigte Meinungen hindern manche Männer daran, zu Kosmetika zu greifen.

"Ich denke, dass man schnell als metrosexuell gelten kann", erklärt der 26-jährige Quentin. Auch Yohan ist dieser Meinung. "Ich gebe es manchmal nicht zu, denn ich habe Angst, für metrosexuell oder feminin gehalten zu werden."

Glücklicherweise stellen die meisten Männer fest, dass die Vorurteile in der Gesellschaft langsam den Rückzug antreten. Theos Zusammenfassung sagt alles: "Macht einfach, was ihr wollt!"