Falscher Gebrauch von Nasenspray kann sehr gefährlich werden
Bei einer Erkältung ist sie eine der unbeliebtesten Symptome: Eine blockierte Nase. Um das Atmen wieder etwas zu erleichtern, greifen viele Geplagte zum abschwellenden Nasenspray - doch dahinter lauern einige Gefahren...
Nasensprays erfreuen sich gerade bei Erkältungen großer Beliebtheit - wenn der Kopf dröhnt und die Nase dicht ist, sind sie ein schnelles und einfaches Mittel, um das Atmen wieder zu erleichtern. Doch noch immer herrscht Unklarheit über den richtigen Gebrauch der kleinen Helfer.
Nasensprays: Beliebte Helfer zum Abschwellen der Nase
HNO-Arzt Dr. Uso Walter gibt zu Fragen nach der Gefahr durch Abhängigkeit und zur richtigen Anwendung Auskunft. Der Mediziner erklärt, dass man erst dann zum Nasenspray greifen sollte, wenn ein "akuter Infekt der Nase, der Nasennebenhöhlen und des Mittelohres vorliegt". Denn dies könne das Abschwellen die Heilung beschleunigen und Beschwerden auf diese Weise schneller gelindert werden.
Und so macht Nasenspray die Nase wieder frei: "Die Schwellkörper der Nase - die Nasenmuscheln - schwellen durch die Verengung der Blutgefäße ab", erklärt Dr. Walter gegenüber GQ.
So fühle sich die Nase wieder freier an und das Atmen falle wieder leichter. Allerdings halte der Effekt laut des Experten nur etwa vier bis maximal sechs Stunden an - danach füllen sich die Blutgefäße erneut und schwellen somit wieder deutlich an.
Gefahr durch falschen Gebrauch
Und genau hier liegt die Gefahr, weshalb Nasensprays nur maximal eine Woche lang verwendet werden sollten und das auch nur in einem Intervall von acht Stunden: Da der abschwellende Effekt nämlich schnell wieder nachlässt, greifen die Erkälteten immer häufiger zum Nasenspray.
"Dadurch hebelt man aber die Eigenregulation der Nase aus", erklärt Dr. Walter. Dies haben zur Folge, dass die Nase schon nach kurzer Zeit nur noch mithilfe von Nasenspray frei werde, was letztendlich zur Abhängigkeit führen könne. Wie man sich aus einer solchen lösen kann, erklären wir im Video.
Ein weiterer negativer Nebeneffekt sei das Austrocknen der Schleimhäute, das durch den Gebrauch des Nasensprays begünstigt werde, und "was vor allem bei Allergien und älteren Patienten Nachteile hat", so der Mediziner weiter.
Durch das Austrocknen könne es zum Juckreiz der Haut, starken Niesen, angioneurotischen Ödem und Nasenbluten kommen. Im schlimmsten Fall kann es sogar passieren, dass man den Geruchssinn verliert, wie diese Frau.
Der Experte rät demnach Allergikern, Schwangeren, älteren Patienten und Personen, die sehr trockene Nasenschleimhäute haben, lieber gänzlich auf abschwellende Sprays zu verzichten.