Ärzt:innen warnen: Deshalb sollten Millionen Menschen kein Aspirin nehmen
Forscher:innen der prestigeträchtigen Harvard-Universität rufen dazu auf, nicht mehr täglich Aspirin einzunehmen, wie es zahlreiche Menschen tun – wir erklären euch, warum.
Gemäß einer Studie, die in den Annals of Internal Medicine veröffentlicht wurde, nehmen mehr als 29 Millionen Menschen über 50 täglich Aspirin ein, um Herzerkrankungen vorzubeugen, obwohl sie unter keiner Erkrankung leiden.
Ohne Rücksprache mit dem Arzt
Dieses Medikament wird vor allem aufgrund seiner schmerzstillenden, fiebersenkenden und antirheumatischen Wirkung verwendet. Laut der Studie nehmen 6,6 Millionen Menschen Aspirin ohne die Zustimmung von Ärzt:innen ein. Zehn Millionen Menschen über 70 und ohne Herzerkrankungen nehmen Aspirin als vorbeugende Maßnahme.
Wie zwei Studien ergeben, sind diese Zahlen sehr beunruhigend. Laut der ersten Studie hat die tägliche Einnahme von Aspirin eine nicht signifikante Wirkung auf die Herzgesundheit, besonders bei älteren Menschen.
Eine andere Studie ergab, dass die alleinige Tatsache, auch nur eine kleine Dosis Aspirin einzunehmen, mit einem erhöhten Risiko für Gehirnblutungen zusammenhängt.
Mehr Schaden als Nutzen
Und doch haben Ärzt:innen ihren Patient:innen jahrelang empfohlen, täglich Aspirin einzunehmen. Die Studie ergibt nun folgende Empfehlungen je nach Alter der Personen:
- Menschen über 70 und ohne Herzerkrankungen (oder jüngeren Menschen mit einem erhöhten Risiko für Gehirnblutungen) wird davon abgeraten, täglich Aspirin einzunehmen.
- Bestimmte Menschen im Alter zwischen 40 und 70, die nicht unter einer Herzerkrankung leiden, sollten möglicherweise zwischen 75 und 100 Milligramm Aspirin pro Tag einnehmen, doch diese Verordnung muss von einem Arzt oder einer Ärztin erteilt werden.
"Die Ärzte sollten sehr vorsichtig mit der Verschreibung von Aspirin umgehen, wenn sie die medizinische Vorgeschichte eines Patienten noch nicht kennen", so der Kardiologe Roger Blumenthal.
Zur Vorbeugung von Herzerkrankungen gibt es nichts Besseres als Sport sowie ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und wenig Fett und Zucker.