Inflation und Energiekrise: Mit diesen Tipps kommt ihr zu mehr Geld
Die Inflationsrate befindet sich auf einem hohen Niveau und die Menschen bekommen die steigenden Preise deutlich zu spüren. Um sie zu entlasten, plant die Regierung weitere Maßnahmen. Zusätzlich ist es aber auch hilfreich, Energiekosten im Alltag einzusparen.
Das alltägliche Leben wird für die Menschen in Deutschland immer teurer. Besonders die Preise für Energieprodukte und Lebensmittel sind stark gestiegen. Dabei ist es für eine gesunde, wachsende Wirtschaft eigentlich wichtig, dass der Wert des Geldes stabil bleibt. Die derzeitige Inflation beeinträchtigt jedoch auf vielfache Weise das Wachstum und den Wohlstand.
Gründe für die steigende Inflationsrate
Seit Juli 2021 befindet sich die Inflation in Deutschland auf einem Rekordniveau. Laut dem Statistischen Bundesamt lag die Inflationsrate in Deutschland im Oktober 2022 bei +10,4 Prozent und erreichte damit einen neuen Höchststand, im November 2022 war der Wert mit +10 Prozent etwas geringer.
In einer von ihnen veröffentlichtenPressemitteilung vom 11. November 2022erklärt Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes, dass die Hauptursachen für die hohe Inflation nach wie vor enorme Preiserhöhungen bei den Energieprodukten sind. Zusätzlich seien zunehmend Preisanstiege bei vielen anderen Waren und Dienstleistungen zu beobachten. Für private Haushalte wären besonders die steigenden Preise für Nahrungsmittel spürbar.
Nach Angaben derBundesregierungführt die derzeit steigende Nachfrage zu einer höheren Inflationsrate. Die Menschen haben ihr Konsumverhalten während der Corona-Pandemie eingeschränkt. So standen viele Wirtschaftszweige still, wodurch weniger produziert wurde. Die geringere Nachfrage führte zu sinkenden Energiepreisen.
Mit der Lockerung der Maßnahmen haben die Menschen ihr Konsumverhalten erneut verändert und können aufgeschobene Anschaffungen sowie Unternehmungen nun nachholen. Nach den zahlreichen Lockdowns nahm auch die Wirtschaft wieder Fahrt auf, was die Energienachfrage steigen ließ. Zusätzlich trägt der Krieg in der Ukraine zu steigenden Energiepreisen bei.
Eine weitere Erklärung für die hohe Inflationsrate ist, dass es derzeit insgesamt ein geringeres Angebot gibt. Denn weltweit steigen die Produktionskosten und die Lieferketten sind seit der Corona-Pandemie gestört. Der Krieg in der Ukraine hat auch hierauf einen Einfluss, denn dadurch kommt es zu Rohstoffengpässen, die das Angebot verknappen – insbesondere bei Energie und Getreide.
Hohe Energiekosten: Welche Hilfen und Entlastungen gibt es?
Aufgrund der steigenden Preise plant die deutsche Regierung verschiedene Maßnahmen, um die Bürger:innen zu entlasten. Von diesen Entlastungspaketen ist immer wieder die Rede, doch um welche Art von Unterstützung handelt es sich dabei? Wir bieten einen Überblick.
Bereits bestehende Beihilfen
- Energiepreispauschale: Im September erhielten alle einkommensteuerpflichtigen Arbeitnehmer:innen einen Zuschuss in Höhe von 300 Euro. Die Pauschale dient als Ausgleich für die gestiegenen Energie- und Spritkosten.
- Kindersofortzuschlag: Ab Juli 2022 gibt es einen monatlichen Zuschlag zum sogenannten Kinderfreibetrag für wirtschaftlich benachteiligte Familien. Diese erhalten bis Ende 2022 einen Kindergeldzuschlag von 20 Euro monatlich. So wurde der Höchstbetrag pro Kind von 209 Euro auf 229 Euro erhöht.
- Mehrere Einmalzahlungen: Bereits im Juli 2022 erhielten Eltern den Kinderbonus. Beim Kindergeld fiel ein einmaliger Zuschlag von 100 Euro pro Kind an. Zusätzlich bekamen Empfänger:innen von Sozialhilfe, ALG II und Grundsicherung einen Einmalbetrag von 200 Euro. Wer Arbeitslosengeld bezieht, erhielt im Juli einen Zuschlag von 100 Euro.
- 9-Euro-Ticket und Tankrabatt: Zwischen Juni und Ende August 2022 gab es vergünstigte Fahrkarten für Busse und Bahnen sowie ermäßigte Benzin- und Dieselsteuersätze.
Zuschüsse, die mit der Steuererklärung für 2022 in Kraft treten werden
- Grundfreibetrag: Seit dem 1. Juli 2022 gilt für das laufende Steuerjahr ein Grundfreibetrag von 10.347 Euro. Wer zudem geringere Einnahmen hat, muss keine Einkommenssteuer zahlen.
- Arbeitnehmerpauschalbetrag: Bisher konnten Arbeitnehmer:innen feste "Werbekosten" in Höhe von 1.000 Euro von der Steuer absetzen, wenn sie keine höheren Ausgaben nachweisen konnten. Diese Pauschale wird nun auf 1.200 Euro erhöht.
- Fahrtkostenpauschale: Um die steigenden Treibstoffpreise auszugleichen, wurde die Pendlerpauschale erhöht. Bei längeren Fahrten sind die Kosten von 30 Cent auf 38 Cent pro gefahrenen Kilometer gestiegen.
Was wird sonst noch kommen?
- Mehr Kindergeld: Ab 2023 soll das Kindergeld bei einem oder zwei Kindern von jeweils 219 Euro auf 237 Euro monatlich steigen.
- Bürgergeld: Zum Jahreswechsel bekommt das ALG II den neuen Namen "Bürgergeld". Auch der Regelsteuersatz wurde mit der Reform erhöht, von bisher 449 Euro auf 502 Euro.
- Einmalzahlung für Studierende: Student:innen, die zum 1. Dezember 2022 an einer Hochschule in Deutschland immatrikuliert sind, können die Einmalzahlung von 200 Eurobeantragen. Dazu gehören auch Fachschüler:innen. Das Gesetz soll zum 21. Dezember 2022 in Kraft treten und die Auszahlung zu Beginn des nächsten Jahres beginnen.
- Zuschuss für Wohngeldempfänger:innen: Wer Wohngeld bezieht, kann sich bald über zusätzliche Heizkostenzuschüsse freuen. Es wird voraussichtlich 415 Euro für eine Person und 540 Euro für einen Zwei-Personen-Haushalt geben. Für jede weitere Person soll es 100 Euro geben. Das Geld wird Ende Januar oder Anfang Februar 2023 ausgezahlt.
- Einmalzahlung für Rentner:innen: Im Dezember 2022 sollen Rentner:innen eine Einmalzahlung von 300 Euro erhalten. Dieser Zuschlag soll über die Deutsche Rentenversicherung ausgezahlt werden.
- Gas- und Strompreisbremse: Die Strompreisbremse gilt für alle Stromkunden zu Beginn des Jahres 2023. Sie soll den Preis auf 40 Cent pro Kilowattstunde begrenzen. Die Entlastungsbeträge für Januar und Februar 2023 werden jedoch erst im März 2023 ausbezahlt. Bei den Gaspreisen soll die Obergrenze bei zwölf Cent pro Kilowattstunde für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs liegen. Auch hier beginnt die Gaspreisbremse ab März 2023 und umfasst rückwirkend Januar und Februar.
So lässt sich Energie im Alltag sparen
Zwar können diese Maßnahmen einigen Bürger:innen helfen, doch sie sollten zusätzlich versuchen, ihren Energieverbrauch zu senken. Wir bieten einen Überblick über einfache Tipps, um die Kosten im Alltag zu verringern.
- Kochen mit Deckel
Wie man so schön sagt: Zu jedem Topf findet sich ein Deckel – und wenn er perfekt passt, kannst du damit auch Energie sparen. Da keine Wärme entweicht, wird das Gekochte mit weniger Energie gar. Dadurch kann sogar bis zu 65 Prozent Energie eingespart werden.
- Halogenlampen durch LED-Lampen ersetzen
LEDs und Energiesparlampen sind deutlich effizienter als herkömmliche Glühbirnen. Sie sind häufig etwas teurer, verbrauchen dafür aber weniger Strom. Eine LED-Lampe benötigt nur etwa ein Zehntel des Stroms einer klassischen Glühbirne. Für die gesamte Wohnung betrachtet, ergibt sich ein enormes Einsparpotenzial.
Weitere nützliche Tipps findest du im Video.