Volle Parks trotz Corona-Pandemie: Expertenmeinung zur Gefahr
Das frühlingshafte Wetter lockt die Menschen scharenweise zu Ausflugszielen wie städtische Parks oder beliebte Waldplätzen. Doch wie groß ist die Gefahr, sich draußen anzustecken und welche Rolle spielen die neu aufgetretenen Mutationen dabei?
Das sonnige und warme Wetter ist für viele Menschen eine willkommene Einladung, die eigenen vier Wände zu verlassen und die nähere Umgebung zu erkunden.
Gerade nach dem langen Corona-Winter scheint es verständlicherweise noch mehr Menschen als sonst in städtische Parks oder beliebte Ausflugsziele in der Region zu ziehen.
Doch wie gefährlich ist es, dort auf die Massen an Menschen zu treffen in Anbetracht der viel ansteckenderen Mutationen und einer dadurch möglicherweise resultierenden dritten Virus-Welle?
Experte klärt auf: Gefahr, sich im Außenbereich anzustecken, ist gleich Null
Aerosol-Experte Gerhard Scheuch aus Gemünden erklärt gegenüber Focus Online: "Die Gefahr, sich draußen anzustecken, ist praktisch gleich Null." Was ist jedoch mit einer Unterhaltung im Freien?
Damit es draußen überhaupt zu einer Ansteckung mit dem Coronavirus kommen kann, müsse man sich laut dem Experten schon sehr nahekommen und das über einen längeren Zeitraum hinweg:
Man bräuchte im Außenbereich mindestens fünf bis 15 Minuten engen Zusammenstehens, damit es zu einer Infektion kommt.
Auch Mutationen ändern nichts daran
Scheuch, der ein eigenes Forschungsinstitut für Bio-Inhalation in Gemünden betreibt, erläutert weiter, dass, damit eine Ansteckung stattfindet, eine Person mindestens 400 bis 4.000 Viren aufnehmen müsste, die durch Aerosolwolken eines Infizierten beim Sprechen und Atmen ausgestoßen werden. Daran würden auch die Mutationen nichts ändern, so der Experte weiter:
Zumindest bei der B.1.1.7-Variante scheint es nach einer neuen Studie der Harvard-Universität so zu sein, dass die Variante per se nicht ansteckender ist, weil die Betreffenden mehr Virus ausstoßen, sondern weil sie über einen längeren Zeitraum ansteckend sind, als es mit dem nicht-mutierten Sars-Cov-2-Virus der Fall wäre.
Außenaktivitäten einzuschränken oder gar Ausgangssperren zu verhängen, hält Scheuch daher für wenig zielführend: "Corona ist in erster Linie ein Innenraumproblem - dort stecken wir uns zu 99,9 Prozent an", betont der Forscher.
Natürlich müssen wir auch draußen Abstand halten und Kontakte reduzieren, aber eine Ausgangssperre oder das Einschränken von Freizeitaktivitäten draußen hilft im Kampf gegen die Pandemie wenig weiter.