Amtsenthebungsverfahren: Star-Anwälte lassen Trump kurz vor Prozess hängen
Nur wenige Tage vor Beginn des Prozesses zu Donald Trumps Amtsenthebungsverfahren lassen ihn seine Verteidiger im Stich. Nun hat er sich ein Team zusammengestellt, das vielleicht eher seinen Vorstellungen entspricht.
Donald Trumps Prozess zum Amtsenthebungsverfahren steht kurz bevor, doch Ende Januar teilt er unerwartet mit, sich von seinem bisherigen Verteidiger-Team getrennt zu haben. Der Grund dafür sind Meinungsverschiedenheiten in der Verteidigungsstrategie.
Anstatt sich auf das Impeachment-Verfahren zu konzentrieren, will der ehemalige Präsident noch einmal seine Wahlbetrugsvorwürfe aufrollen. Da spielen seine Verteidiger nicht mit. Deshalb müssen neue Anwälte her.
Ein Team nach seinem Geschmack
Wie am 31. Januar offiziell bekannt gegeben wird, stellen die Anwälte David Schoen und Bruce Castor Trumps neues Verteidiger-Team dar. Eigenen Aussagen zufolge ist es für beide eine große Ehre. Castor verkündet kurz darauf:
Die Stärke unserer Verfassung wird wie nie zuvor in unserer Geschichte auf den Prüfstand gestellt. Sie ist stark und widerstandsfähig. Ein Dokument, geschrieben für die Ewigkeit, und es wird abermals und immer über der Parteilichkeit triumphieren.
Seinen Kollegen, David Schoen, kennt man vor allem als Moderator aus dem US-Fernsehen. Beide Anwälte sind der Meinung, dass das Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump verfassungswidrig sei.
"Anstachelung zum Aufruhr"
Am 8. Februar startet der Prozess gegen den ehemaligen US-Präsidenten Trump zur nachträglichen Amtsenthebung. Die Demokraten des Repräsentantenhauses hatten das Verfahren nach der tödlichen Erstürmung des Kapitols am 06. Januar gefordert.
Sie werfen Donald Trump vor, seine Anhänger zu dem Aufruhr angestiftet zu haben. Zudem verhärtet sich aktuell der Verdacht, dass die Erstürmung des Kapitols bereits von langer Hand geplant war.
Zwei Impeachment-Verfahren in nur einer Amtszeit
Es ist das zweite Impeachment-Verfahren gegen den 45. Präsidenten und die Demokraten erhoffen sich diesmal, Donald Trump durch eine Verurteilung für sämtliche politischen Ämter in der Zukunft sperren zu können.
Dies scheint aktuell jedoch ziemlich unrealistisch, da dafür eine Zweidrittelmehrheit im Senat notwendig wäre, sprich mindestens 17 Republikaner gegen ihn stimmen müssten. Kürzlich hatten sich jedoch erst 45 von 50 republikanischen Senatoren gegen das Impeachment-Verfahren ausgesprochen.