Der Wendler ist zurück: Vom Verschwörungstheoretiker zum "Corona-Realist"
So schnell wird aus einem vorlauten Verschwörungstheoretiker ein kleinlauter Michael Wendler, der auf einmal eine viel "realistischere" Sicht auf die Dinge hat und schon seine weitere Karriere in Deutschland plant.
Wie in einer rätselhaften Insta-Story wenige Tage zuvor angekündigt, meldet sich der Wendler am 3. November mit einem neuen Beitrag zu Wort. In dem Instagram-Video entschuldigt er sich und relativiert seine vorherigen Aluhut-Aussagen.
Der Wendler is back
Nachdem er unlängst mit seinem diffusen Verhalten und als Corona-Leugner in die Kritik geraten war, gingen viele davon aus, dass sich der Schlager-Chaot so bald nicht mehr in Deutschland blicken lassen wird beziehungsweise darf.
In seinem jüngsten Instagram-Video verkündet der 48-Jährige jedoch, dass er genau das vorhat und er plant auch schon, wie es mit seiner Karriere weitergehen könnte. Doch damit das möglich ist, muss wohl erst einmal eine Entschuldigung sowie eine Erklärung her, das ist auch dem Wendler klar.
"Ich bin kein Verschwörungstheoretiker und Corona-Leugner"
Zwar nimmt er seine Aussagen der vergangenen Wochen nicht vollständig zurück, doch von seiner Radikalität ist heute keine Spur mehr:
Ihr könnt mich Corona-Realist nennen oder Corona-Maßnahmen-Skeptiker. Ich habe die Maßnahmen der Regierung zur Corona-Pandemie in Frage gestellt. Jeder von uns sollte das Recht dazu haben. Aber ich leugne das Virus nicht.
In dieser Weichspüler-Version darf natürlich auch die Entschuldigung an RTL nicht fehlen. Denn auch dort war der Sänger durch seinen Rücktritt aus der DSDS-Jury und den Vorwurf der Gleichschaltung aller Medien in Ungnade gefallen:
Ich muss mich bei RTL entschuldigen (...) Gleichschaltung war der falsche Ausdruck. Dafür möchte ich mich in aller Form entschuldigen.
Alles zu viel für die zarte Schlager-Seele
Vor allem um seine Laura tut es ihm leid, wie er in dem Video erklärt. Sie habe sich nichts zuschulden kommen lassen und müsse trotzdem unter seinem Fehlverhalten leiden:
Ich empfand als schlimm, was meiner Frau Laura widerfahren ist, die mit meinen Aussagen nichts zu tun hat. Die Firmen haben sich alle von ihr distanziert (...) Ich finde das sehr unanständig, was man mit Laura gemacht hat.
Ihn habe die ganze Lockdown-Situation einfach völlig überfordert, entschuldigt er sein Verhalten. Da er in Deutschland keinen Wohnsitz hat, sei er auf Hotels angewiesen. Wenn diese jedoch schließen, hat er hier keine Bleibe mehr:
Dieses Gefühl hat mich zerstört. Ich stand auf einmal da und musste bei einem Freund unterkommen. Das hat mich sehr verunsichert.
Sinneswandel oder nur Mittel zum Zweck?
Wie ernst dieser Sinneswandel ist, ist fraglich, denn obwohl er seine Aussagen relativiert hat, konnte sich der Wendler noch nicht dazu durchringen, seine Verschwörungstheoretiker-Gruppe auf Telegram zu löschen.
Fakt ist jedoch, dass der Schlagersänger zurück nach Deutschland kommen und seine Karriere fortsetzen will. Was von seinen Erklärungen da der Wahrheit entspricht und was nur als Mittel zum Zweck dient, bleibt wohl vorerst unklar.