Anbau für Kanzleramt könnte außer Kontrolle geraten: "Das XXL-Projekt wird die Milliarden-Marke deutlich knacken"
Das Bundeskanzleramt scheint aus allen Nähten zu platzen, deshalb soll der Bau erweitert werden. Das Projekt könnte allerdings teurer werden als geplant.
Laut Webseite des deutschen Bundeskanzlers ist die Anzahl der Beschäftigten im Kanzleramt von 410 auf 750 angestiegen. Da der Bau allerdings nur für 460 Angestellte vorgesehen ist, befinden sich nicht alle Mitarbeitenden am selben Standort. Das wird sich in naher Zukunft zwar ändern; billig wird das aber nicht.
Ausgaben von mehr als 777 Millionen Euro?
Wie der BBR berichtet, sollen in dem Gebäude "unter anderem Büroflächen für 400 Beschäftigte, ein Veranstaltungsbereich sowie ein neuer Post- und Logistikbereich mit Wache untergebracht werden." Das hat natürlich seinen Preis.
Frühestens im Jahr 2028 soll das Projekt fertiggestellt werden, die Kosten für den Bau sollen bei geschätzt 777 Millionen Euro liegen. Dabei könnte es allerdings nicht bleiben.
Das Kanzleramt bleibt bei seinen Berechnungen
Die Bild berichtet mit Berufung auf das Nachrichtenportal The Pioneer, dass sich die Kosten auf fast eine Milliarde Euro belaufen könnten; davon sollen u. a. Beschäftigte des Bundesfinanzministeriums ausgehen.
Der Bund der Steuerzahler scheint den Berechnungen Glauben zu schenken; Präsident Rainer Holznagel prophezeit gar horrende Summen für den Erweiterungsbau:
Erst waren es 485 Millionen Euro, dann 777 Mio., jetzt gehen selbst Ampel-Haushaltspolitiker von 900 Mio. aus – ich prognostiziere, dass dieses XXL-Projekt die Milliarden-Marke deutlich knacken wird.
Auf Anfrage der Bild reagiert ein Regierungssprecher beschwichtigend auf die Vorwürfe: Eventuelle Preissteigerungen seien bereits in der Berechnung der Baukosten berücksichtigt worden, man gehe weiterhin von Ausgaben in einem Rahmen von 770 Millionen Euro aus. Die Zeit wird zeigen, wer Recht behält (sollte der Bau denn auch wirklich zustande kommen und nicht noch gestoppt werden).
Der Bundeskanzler: Mehr Platz für Beschäftigte