"Boris Johnson nicht zum Vorbild machen": Darum sieht Lauterbach noch kein Ende der Pandemie
Während einige Nachbarländer die Corona-Pandemie für überstanden erklärt haben, mahnt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach weiterhin zur Vorsicht und fordert zum Maskentragen auf.
Auch immer mehr Bundesländer wollen sich von den Corona-Regelungen befreien. Bayern und Hessen planen, die Isolationspflicht für Covid-Erkrankte aufzuheben, Schleswig-Holstein verlangt die Aufhebung der Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Corona kann nach wie vor lebensbedrohlich sein
Doch Bundesgesundheitsminister Lauterbach warnt vor voreiligem Handeln. Auch wenn die schwere Corona-Welle nicht eingesetzt hat, gibt es immer noch Personen, die besonders durch das Virus gefährdet sind und bei nach wie vor 1.000 Corona-Toten die Woche kann nicht vom Ende der Pandemie die Rede sein:
Die Umsetzung solcher Forderungen zum jetzigen Zeitpunkt wäre verantwortungslos, weil die vulnerablen Gruppen dabei völlig außer Acht gelassen werden. Wir haben in Deutschland allein über 500.000 Krebskranke pro Jahr, für viele von ihnen kann eine Coronainfektion lebensbedrohlich werden.
Kein Ende der Pandemie
Auch wenn es derzeit nicht danach aussieht, als würde eine neue Virusvariante auf uns zukommen, sei es Wunschdenken davon auszugehen, dass das Coronavirus mit der Zeit ungefährlicher wird. Auch wenn einige Länder das Ende der Pandemie erklärt haben, sieht Lauterbach das nicht so:
Deutschland ist, was die Todeszahlen angeht, besser als viele Nachbarn durch die Pandemie gekommen. Unser Maßstab war und ist, unsere Bevölkerung so gut wie möglich zu schützen. Bei uns ist zum Beispiel die Impfquote bei den Älteren nicht hoch genug, um die Beschränkungen für den Besuch in Heimen und Krankenhäusern aufzugeben. Ich glaube nicht, dass es klug wäre, sich beim Thema Corona Politiker wie Boris Johnson zum Vorbild zu nehmen.
Wie Lauterbach das Ausbleiben der befürchtete schweren Corona-Welle im Herbst erklärt, verraten wir euch im Video.
Verwendete Quelle:
MSN: Interview Karl Lauterbach: Gesundheitsminister ist von Köln entsetzt