Digitaler Euro: Christian Lindner stellt seinen Finanzplan vor

Bundesfinanzminister Christian Lindner beim Bundeskongress der Liberalen Jugend
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Bundesfinanzminister Christian Lindner beim Bundeskongress der Liberalen Jugend

Die Europäische Kommission will voraussichtlich im nächsten Jahr einen Legislativvorschlag zum digitalen Euro vorlegen. Bundesfinanzminister Christian Lindner hat bereits einen Plan für Deutschland.

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann der digitale Euro kommen wird und derzeit scheinen die Vorbereitungen dafür in die entscheidende Phase zu gelangen. In Brüssel und anderen EU-Hauptstädten arbeiten Finanzexpert:innen nun an Konzepten zur Umsetzung des Plans.

Ein unaufhaltbarer Prozess

Wie das italienische Nachrichtenportal Ansa berichtet, hat der Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, in einer gemeinsamen Konferenz mit der EZB bereits angekündigt, dass kein Weg mehr am digitalen Euro vorbeiführe:

Die Digitalisierung der europäischen Gesellschaft und Wirtschaft schreitet rasch voran und wir müssen uns das digitale Zeitalter zu eigen machen. Unser Währungssystem muss sich ebenfalls an eine digitalisierte Zukunft anpassen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat unterdessen eine Aufforderung zur Einreichung von Interessenbekundungen zum Thema "Fachgespräche über programmierbare digitale Euro-Zahlungen" veröffentlicht, um Optionen für die Bereitstellung programmierbarer Zahlungsdienste in einer potenziellen digitalen Zentralbankwährung für die 19 Mitglieder umfassende Eurozone zu prüfen.

Christian Lindner macht den ersten Schritt

Der FDP-Politiker und derzeitige Bundesfinanzminister Christian Lindner hat bereits eine genaue Vorstellung davon, wie sich die Einführung des digitalen Euros am besten umsetzen lässt.

Bei seinem Vorschlag legt er großen Wert darauf, dass Bargeld nicht komplett abgeschafft wird und vor allem möchte er sicherstellen, dass die Privatsphäre der Bürger:innen bei der Verwendung des digitalen Euros voll und ganz geschützt bleibt. Auf seinem Twitter-Kanal macht er deutlich, dass diese zwei Dinge unerlässlich seien, um den digitalen Euro zum "Selbstläufer" zu machen:

Zum einen wird digitales Cash nur dann in der Breite als Ergänzung oder gleichwertiger Ersatz für Scheine und Münzen akzeptiert werden, wenn die Privatsphäre geschützt ist. Personen- und Transaktionsdaten bei alltäglichen Transaktionen dürfen also nicht gespeichert werden.

Wie die Bild berichtet, soll die Einführung des digitalen Euros dabei helfen, die Wirtschaft anzukurbeln. In Lindners Vorstellung könnte die neue Zahlungsart einen "Nutzwert für Start-Ups liefern und Jungunternehmer zu neuen Innovationen inspirieren". Gleichzeitig soll die Technologie aber auch bei der Bekämpfung von Geldwäsche und anderen Wirtschaftsverbrechen helfen.

Verwendete Quellen:

Ansa: 'Presto l'euro digitale La proposta dell'Ue entro il 2023'

Twitter: 'Christian Lindner'

Bild: 'Lindner will „Digitalen Euro“'

EZB: 'Häufig gestellte Fragen zum digitalen Euro'