Ein Jahr nach der Tat: Vater einer Täterin spricht über Mord an Luise (12)
Am 12.03.2023 wurde die Leiche von Luise aus Freudenberg gefunden. Nun hat sich der Vater einer der Täterinnen zu dem schrecklichen Ereignis geäußert.
Vor einem Jahr geschah eine Tat, so grausam, dass wir froh sein können, dass sie einen Einzelfall darstellt: Luise (12) aus Freudenberg wurde von zwei Mitschülerinnen erstochen – mit zahlreichen Messerstichen. Jetzt hat sich einer der Väter zu dem Thema geäußert.
Schrecklich: Luise wird von zwei Mädchen erstochen
Am 11. März 2023 ist Luise mit zwei Freundinnen zum Spielen verabredet. Was dann geschah, klingt wie aus einem besonders grausamen Film: In einem Waldstück stechen die beiden anderen Mädchen – damals 12 und 13 Jahre alt – auf die Schülerin ein. Sie stirbt.
Bis heute ist wenig darüber bekannt, wie es dazu gekommen war. Zwischenzeitlich hieß es, ein eigentlich harmloser Streit habe dazu geführt. Dabei soll die jüngere Täterin ihre ein Jahr ältere Freundin gezwungen haben, Luise festzuhalten.
Die beiden sind strafunmündig, es gibt also keine Anklage
Um die Persönlichkeitsrechte der minderjährigen Täterinnen zu schützen, wurde schon bald verkündet, dass man keine weiteren Details preisgeben werde. Man wolle "eine digitale Hexenjagd" vermeiden – daher wurden auch die Social Media Accounts der Mädchen gesperrt und etwaige Fotos und Videos, die sie zeigten, so schnell wie möglich von den Plattformen entfernt.
Für die damals 12- und 13-jährigen Mitschülerinnen von Luise wird die Tat jedoch keine strafrechtliche Konsequenz haben: Sie waren zur Tatzeit strafunmündig, also zu jung, um angeklagt werden zu können.
Vater der Mittäterin vermutet nun, dass sie das wussten
Ein Jahr nach der Tat hat der Vater des älteren Mädchens mit RTL gesprochen und dabei verraten, dass die Täterinnen möglicherweise wussten, dass ihnen nichts passieren kann – und dass dies bei der Haupttäterin den Ausschlag gegeben haben könnte:
Für meine Tochter war es unvorstellbar, dass die Täterin einen Mord durchzieht. Das hat meine Tochter auch ihrer Psychologin gesagt. [...] Im Unterricht hat die Klasse das Thema Strafmündigkeit durchgenommen. Das dürfte die Geburtsstunde für die Tat gewesen sein.
Im vergangenen Jahr hatte er sich – im Gegensatz zu den Ermittler:innen – noch davon überzeugt gezeigt, dass diese beiden Dinge nichts miteinander zu tun hätten:
In der Schule haben sie sich in den Wochen davor mit dem Thema Strafunmündigkeit beschäftigt. Das war der Grund, warum die Kinder sich darüber informierten, nicht weil sie einen Mord geplant hätten.
Er betont aber, dass an dem Tag nichts auf die spätere Tat hindeutete
Am 11. März des vergangenen Jahres hätte jedoch nichts auf das Grauen hingedeutet, von dem Freudenberg und ganz Deutschland einen Tag später erfahren würden. So schildert der Vater der Mittäterin, dass die Mädchen ganz klassisch zum spielen verabredet gewesen seien:
Sie haben sich zum Spielen verabredet. Ich dachte mir noch: wunderbar, wenn sich unsere Tochter mit anderen Kindern trifft. Unsere Tochter hat ein paar Wii-Spiele mitgenommen. Ich dachte, dass die mit der Wii daddeln.
Luises Eltern reichen zivile Klage ein, Täter-Familien sind weggezogen
Am nächsten Tag die traurige Gewissheit über das, was tatsächlich geschah: Luise wurde ermordet, die Täterinnen gestanden die Tat. Später verkündeten Luises Eltern, dass sie zumindest zivilrechtlich Klage erheben wollen (u. a. Schmerzensgeld und Hinterbliebenengeld).
Die Familien der Täterinnen wiederum haben Freudenberg mittlerweile verlassen. Der Vater der heute 14-Jährigen erzählte im Interview, dass die Familie sogar Deutschland verlassen und in die brasilianische Heimat seiner Frau ziehen wolle.
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Verwendete Quellen:
RTL: Schülerinnen töten Luise (†12) aus Freudenberg: Vater einer Täterin hat eine Vermutung: „Das dürfte die Geburtsstunde für die Tat gewesen sein“
BILD: Freundinnen erstachen Luise († 12): Familie von Killer-Mädchen will Deutschland verlassen
SWR: Erster Todestag: Alles Wichtige zum Fall der getöteten Luise aus Freudenberg