Empörung nach Erdogan-Skandal: Grünen-Politikerin verteidigt Özil und Gündogan
Die deutschen Fußball-Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan sorgen für Empörung. Der Grund: Für PR-Fotos posieren sie mit dem türkischen Präsidenten Erdogan. Und das mitten im türkischen Wahlkampf. Während Medien, Politik und auch der DFB verärgert sind, bekommen Özil und Gündogan von der Bundestags-Vizevorsitzenden Rückendeckung: Claudia Roth.
Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) verteidigt die Aktion der beiden türkischstämmigen Nationalspieler. Und steht damit ziemlich einsam da.
Roth stellt sich hinter Özil und Gündogan
In einem Interview mit „NDR Info“ betont Roth, sie halte den Fototermin der beiden Nationalspieler mit dem türkischen Präsidenten für „naiv“ und „bescheuert“. Gleichwohl erklärt sie, die Empörung darüber sei übertrieben. Es gebe nun einmal eine Verbindung der beiden zur Türkei: „Es ist eine Realität, dass die Wurzeln der beiden Nationalspieler in der Türkei liegen, und dass Erdogan deshalb für sie eine große Rolle spielt.“
Konsequenzen oder nicht?
Der Deutsche Fußballbund (DFB) hatte die Aktion seiner beiden Spieler scharf kritisiert. Sie sei nicht mit den Werten des DFB vereinbar. Der Manager der deutschen Nationalmannschaft, Oliver Bierhoff, kündigte an, das Gespräch mit Özil und Gündogan suchen zu wollen. Claudia Roth hält die Kritik an den Spielern für scheinheilig. Schließlich liefere Deutschland weiterhin Rüstungsgüter an die Türkei. Roth ist deshalb klar gegen Sanktionen für die Spieler: „Man soll doch bitteschön die Nationalelf nicht so nationalistisch aufladen.“