Engpässe bei Kindermedizin: So will Lauterbach dem Mangel entgegensteuern
Derzeit sind mehrere Arzneimittel Mangelware. Besonders Kindermedikamente wir Fieber- und Hustensäfte, aber auch Krebsmedikamente und Antibiotika für Erwachsene. Um dem entgegenzuwirken, legt Karl Lauterbach jetzt Pläne für einen Gesetzesentwurf vor.
Nach Engpässen bei Klopapier und Gas sind gegenwärtig Arzneimittel wie Fiebersäfte Mangelware. Damit es dazu kein zweites Mal kommt und um dem Engpass entgegenzuwirken, stellt der Bundesgesundheitsminister Lauterbach jetzt Vorschläge für einen Gesetzesentwurf vor.
Langfristige Maßnahmen
So soll in Zukunft die Versorgungslage von Medikamenten besser beobachtet werden, um proaktiv reagieren zu können. Außerdem solle beim Einkauf von Medikamenten nicht mehr nur auf den billigsten Anbieter gesetzt werden.
Lauterbach räumt ein, dass es hier in der Vergangenheit zu Fehlern gekommen sei: "Wir sind auch in diesem Bereich mit der Ökonomisierung zu weit gegangen." Um es zukünftig besser zu machen, solle es bei wichtigen Arzneimitteln ab sofort zwei Verträge geben. Einmal für den günstigsten Anbieter aus dem Ausland und einmal für den günstigsten aus der EU.
Kurzfristiges Entgegenwirken
Damit soll der Fokus mehr auf die Verfügbarkeit von Medikamenten gelenkt werden, der bisher zu sehr auf dem Preis lag. Dabei handelt es sich um längerfristige Lösungen. Um dem Engpass kurzfristig entgegenzuwirken, soll es Änderungen bei den Preisregeln für Kindermedizin geben.
So sollen die gesetzlichen Krankenkassen bei einigen Präparaten in Zukunft das bis zu 1,5-Fache des Festbetrags übernehmen. Mit dem Festbetrag ist der maximale Betrag gemeint, den die Krankenkassen für ein Arzneimittel derzeit übernehmen. Diese Maßnahme soll Kindermedikamente langfristig wirtschaftlich attraktiver machen. So soll Engpässen entgegengesteuert werden.
Warum ist zur Medikamentenknappheit kam, verraten wir euch im Video.
Verwendete Quellen:
Tagesschau: Knappheit bei Kindermedikamenten. Lauterbach will Preisregeln ändern
Tagesschau: Arzneimittel fehlen. Warum Medikamente knapp sind
Süddeutsche Zeitung: Gesundheitspolitik: Lauterbach will mehr Geld für Medikamente ausgeben