Kritik an Hubschrauber-Plänen für die Bundeswehr: H145M ist "für Einsätze untauglich"

Neue Bundeswehr-Hubschrauber sind untauglich und lebensgefährlich
© PIXABAY
Neue Bundeswehr-Hubschrauber sind untauglich und lebensgefährlich

Die Bundeswehr muss sich um neue Ausrüstung kümmern. Die Entscheidung für H145M als Ersatz für die Tiger-Kampfhubschrauber sehen Experten kritisch.

Dass die Bundeswehr in einem maroden Zustand ist, haben etliche Pannen in den vergangenen Jahren gezeigt. Doch die Modernisierungs- und Aufrüstungspläne überzeugen kaum. Lars Petersen hat nun erklärt, warum die Hubschrauber-Pläne die Missstände sehr deutlich zeigen.

Lars Petersen sieht den Hubschrauber-Tausch kritisch

Klar ist: Die Bundeswehr braucht neue Kampfhubschrauber. Von der derzeitigen "Tiger"-Flotte sind nicht einmal 10 wirklich einsatzbereit. Das hatte die damalige Verteidigungsministerin Lambrecht bekannt gegeben – und über diese Entscheidung herrschte Konsens. nicht jedoch über die Wahl des Nachfolgers.

Im Interview mit WELT erklärt Lars Petersen, Ressortleiter Politik bei Business Insider, warum der H145M kein vernünftiger Ersatz für den "Tiger" ist: Der leichte Kampfhubschrauber sei mit der aktuellen Ausrüstung des Bundes nicht kompatibel – passende Munition sei derzeit aber auch nicht verfügbar.

Petersen: H145M ist ein ziviles Produkt und "für Einsätze untauglich"

Der H145M von Airbus ist eigentlich ein beliebtes und vielseitig eingesetztes Produkt – allerdings vor allem im zivilen Bereich, etwa im Rettungsdienst. Zwar käme er auch vereinzelt im Militär zum Einsatz, etwa bei den USA, allerdings eher für Transport- und Aufklärungsmissionen oder zur Unterstützung der Luftwaffe.

Wie Petersen mit Verweis auf ihm vorliegendes Dokument der Wehrtechnischen Dienststelle der Bundeswehr berichtet, handle es sich beim Kauf der H145M-Hubschrauber um eine "rein politische Entscheidung, die am operationellen Bedarf vorbeigeht." Das AIRBUS-Produkt sei nicht nur "untauglich" als "Tiger"-Ersatz, sondern auch gefährlich.

Kauf ist eine "Verzweiflungstat"

Der Politik-Experte schildert im Interview, dass der Hubschrauberkauf eine "Verzweiflungstat" sei. In Ermangelung an direkt verfügbaren Alternativen habe man sich für diesen Weg entschieden – doch das sei fatal für die Soldat:innen:

Nach internen Revisionen sagen Experten [der Bundeswehr] das ist eine große Gefahr für Leib und Leben der Soldaten und Soldatinnen. Das sollte man nicht machen, das ist ein maximal schlechter Kompromiss.

Verwendete Quellen:

WELT: BUNDESWEHR-HELIKOPTER H145M: „Paar Raketen an ziviles Produkt packen. Das ist dann unser neuer Kampfhubschrauber“

Business Insider: „Für Einsätze untauglich“: Interne Unterlagen zeigen neue Probleme beim umstrittenen Kampfhubschrauber-Projekt H145M der Bundeswehr

Airbus: H145M Produktseite