Ralf Schumacher sorgt sich um den deutschen Motorsport
Das Aus für Michael Schumachers Kartbahn in Kerpen/Manheim war ein Schock für den deutschen Motorsport. Es führt allen Rennfahrern schmerzlich vor Augen, dass es im Autofahrerland Deutschland keine Lobby mehr für sie gibt. Ralf Schumacher ist besorgt.
Jugendleiter und KSM-Teamchef Ralf Schumacher erklärt: „Mit dem Erftlandring verschwindet nach der Kartbahn in Hahn die nächste deutsche Rennkartbahn. Dann gibt es nur noch die in Ampfing, Wackersdorf und Oschersleben.“ Und warnend fügt der Bruder von Rennfahrer-Legende Michael Schumacher hinzu: „Das Kartbahn-Sterben ist ein großes Problem für die deutschen Wettkämpfe, aber vor allem für die Nachwuchsförderung. Ohne Kartbahnen gibt es auch keine Rennfahrer mehr.“
Und gerade Michael hatte immer wieder, zuletzt bei seinem Comeback 2009 beim Winterpokal auf seinem Erftlandring, daran erinnert: „Kartfahren ist immer noch die beste Schule für den großen Motorsport.“
Doch seit seinem Skiunfall Ende 2013 fehlt der prominente Fürsprecher. Und leider halten sich andere Rennfahrstars, die ihr Handwerk auf Schumis Kartbahn gelernt haben, aus der Sache heraus: Sebastian Vettel, zum Beispiel, der auch nach seiner Karriere bei der Formel 1 immer wieder gern die Kartbahn in Kerpen besuchte, äußerte sich auf Anfrage zu dem möglichen Aus seiner sportlichen Heimat nicht.
Nicht einmal der ADAC kann Schumis Kartbahn retten. ADAC-Motorsportchef Thomas Voss erklärt in einer Stellungnahme: „Mit der Kartbahn geht eine Sportstätte mit viel Tradition verloren und es entfällt eine wichtige Trainingsmöglichkeit. Um weiterhin Kartsport auf hohem Niveau in Deutschland sicherzustellen, suchen wir mit unseren Regionalclubs in verschiedenen Regionen nach Standorten für neue Kartbahnen.“