Trotz Auftrittsverbot und anderer Skandale: Maximilian Krah (AfD) muss dennoch nicht am Hungertuch nagen
AfD-Politiker Maximilian Krah hat vom Bundesvorstand seiner Partei ein Auftrittsverbot kassiert. Finanziell dürfte ihm das allerdings nicht schaden, denn als Politiker steht ihm nach wie vor ein stattliches Gehalt zu.
Die Europawahl steht an - dabei stehen neben dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), welches zuletzt scharfe Kritik vom Ex-SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering wegen eines Wahlplakats hat einstecken müssen, auch die AfD besonders im Fokus. Europaabgeordneter Maximilian Krah sorgt dabei immer wieder für Schlagzeilen.
Erst zuletzt ist der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl wegen angeblicher Verbindungen zu Russland und der Festnahme eines Mitarbeiters in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt - nun hat er vom Bundesvorstand seiner Partei gar ein Auftrittsverbot erteilt bekommen, was ihn dazu zwingt, sich bis zur Europawahl in wenigen Wochen aus dem Wahlkampf zurückzuziehen. Grund dafür waren laut Angaben des MDR Äußerungen Krahs in einem Interview, die vielerseits als Relativierung der Verbrechen durch die nationalsozialistische SS verstanden wurden.
Krah hat finanziell ausgesorgt
Der finanziellen Situation Krahs dürfte sein Auftrittsverbot und sein zusätzlicher freiwilliger Rücktritt aus dem Bundesvorstand allerdings nicht schaden, wie unter anderem nun die BILD-Zeitung und die Berliner Zeitung berichten. Demnach sollte Krah trotz allem als Abgeordneter im EU-Parlament bleiben und dürfte für den Zeitraum der nächsten insgesamt fünf Jahre weiterhin als solcher Diäten beziehen.
Die genauen Zahlen lauten derzeit wie folgt: Pro Monat hätte Maximilian Krah über die ganzen nächsten fünf Jahre hinweg Anspruch auf 10.075,80 Euro brutto - Diätenerhöhungen noch nicht einberechnet. Die sogenannte "allgemeine Kostenvergütung" von derzeit 4950 Euro pro Monat steht ihm ebenfalls steuerfrei zu. Macht insgesamt also schon über 900.000 Euro über die nächsten fünf Jahre hinweg.
Stattliches Gehalt für AfD-Politiker
Und damit nicht genug: Für die insgesamt 50 Plenartage, die pro Jahr stattfinden, erhält er ebenfalls pro Tag ein Tagegeld von 350 Euro - das bedeutet über die fünf Jahre zusammengenommen noch einmal insgesamt 87.500 Euro. Unterm Strich würde Krah also etwa 989.000 Euro verdienen.
Obenauf käme dann aber noch eine Pension. Diese beläuft sich auf 3,5 Prozent der Diäten pro Mandatsjahr. Nach Ende der neuen Periode käme Krah insgesamt auf zehn Mandatsjahre - er bekäme also laut aktuellem Stand 3.526 Euro im Monat.
Angesichts dieser Zahlen dürfte es für den AfD-Politiker also definitiv nicht eng werden - zumindest aus finanzieller Sicht.
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Verwendete Quellen:
BILD: "AfD-Skandal-Kandidat: Für Krahs EU-Rente muss ein Deutscher 94 Jahre schuften"
Berliner Zeitung: "AfD-Skandal-Kandidat: Für Krahs EU-Rente muss ein Deutscher 94 Jahre schuften"
MDR: "Nach Skandal-Interview AfD verhängt Auftrittsverbot für EU-Spitzenkandidaten Krah"