Vermisster Arian (6): Experten halten aktuell nur zwei Theorien für plausibel
Vor rund zwei Wochen ist der sechsjährigen Arian verschwunden. Die Ermittler:innen haben lange gesucht – und halten nur noch zwei Möglichkeiten für wahrscheinlich.
Die Ermittlungen im Fall des verschwundenen Arian aus Ems bei Bremervörde sind in "Phase 2" übergegangen. Das bedeutet, dass die weitläufige Suche vor Ort eingestellt wurde. Die Ermittler:innen gehen davon aus, dass dies, ohne neue Hinweise, nichts bringen wird. Sie gehen von zwei anderen möglichen Theorien aus.
Weiträumige Suche eingestellt – unterschiedliche Reaktionen
Wie die Polizei Anfang der vergangenen Woche mitteilte, wurde die umfassende Suche mit bis zu 1 200 Ermittler:innen, die zwischendurch sogar Unterstützung von der Bundeswehr erhielten, eingestellt. Stattdessen werde nun eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, die weiterhin nach Hinweise auf den Verbleib des Jungen sucht – erst bei konkreten Anhaltspunkten werde man wieder ausrücken.
Während die Eltern sich damit anscheinend abgefunden haben und auch die Bevölkerung aufriefen, keine privaten Suchaktionen nach ihrem autistischen Sohn zu veranstalten (möglicherweise, weil die ihn verschrecken könnten), empörte sich der Vermissten-Experte Peter Jamin über diese Entscheidung.
Behörden halten diese beiden Szenarien für am wahrscheinlichsten
Wie nun aus Medienberichten hervorgeht, hat die Polizei, nach der intensiven Suche mit sämtlichen menschlichen, tierischen und technischen Ressourcen nun zwei Theorien dazu, wieso der Junge trotz allem nicht gefunden werden konnte – immerhin konnte er selbst mithilfe von Hundestaffel, Drohnen und Wärmebildkameras nicht gefunden werden.
1. Arian ist einen Fluss gefallen
Die erste Theorie beruht ein bisschen auf der Aussage der Eltern, dass Arian Wasser liebe – obwohl er nicht allzu gut schwimmen könne. Die Ermittler:innen halten es für möglich, dass er sich einem der Gewässer genähert und hineingestürzt ist.
Da Arian in umliegenden Tümpeln und Seen nicht gefunden wurde, ist eine der beiden Theorien der Polizei, dass er in den Fluss gestürzt und von der Strömung längst außerhalb des Suchgebiets gespült wurde.
2. Der Sechsjährige wurde entführt
Die zweite Theorie der Behörden, die auch der Vermissten-Experte Peter Jamin bereits geäußert hatte, lautet, dass Arian entführt worden sein könnte. Das würde ebenfalls erklären, warum er bisher noch nicht gefunden werden konnte.
Zudem würde das die Chancen erhöhen, dass der kleine Junge noch lebt. Er war ohne Jacke und Schuhe aus dem Elternhaus verschwunden – und einige Nächte waren zuletzt bitterkalt. Die Polizei wolle weiterhin allen Spuren nachgehen. Und sich jetzt auch verstärkt im Umfeld der Familie umsehen.
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Verwendete Quellen:
HNA: Vermisster Arian (6): Ex-Ermittler bringt neue Theorien ins Spiel – und erklärt „Phase zwei“
Berliner Morgenpost: VERMISSTER JUNGE: Arian doch entführt? Das sagt die Polizei zu der Theorie