Deutschland im europäischen Vergleich: Wie halten es unsere Nachbarländer mit der Rente?

So ist es mit der Rente in unseren Nachbarländern
© Kelvin Murray@Getty Images
So ist es mit der Rente in unseren Nachbarländern

Die Deutschen müssen immer länger arbeiten, ehe sie in den Ruhestand starten können. Aber wie sieht es eigentlich bei unseren Nachbarländern aus? Geht es ihnen besser?

„Die Renten sind sicher“, betonte der frühere Arbeitsminister Norbert Blüm immer wieder, doch spätestens zur Zeit der Großen Koalition wurde klar, dass eine Reform des Rentensystems in Deutschland her muss. Die neue Regelung: Bis 2031 steigt die Altersgrenze, dann darf man frühestens mit 67 Jahren in Rente gehen.

Dennoch geht der Trend momentan weiter zum vorgezogenen Eintritt in den Ruhestand. Welt.de zitiert das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, welches darauf hinweist, dass viele bereits mit 63 oder 64 Jahren das Arbeitsleben hinter sich lassen.

Die Rentensysteme im Vergleich

So mancher liebäugelt angesichts der steigenden Altersgrenze vielleicht mit einem Umzug in eins unserer europäischen Nachbarländer. Doch beispielsweise auswandern-handbuch.de belegt: Auch dort sieht es in Sachen Rente inzwischen nicht unbedingt vorteilhafter aus.

Tatsächlich haben die meisten europäischen Länder in den vergangenen Jahren das Renteneintrittsalter angehoben oder sind gerade dabei. Die magische Grenzen von 67 Jahren wird dabei favorisiert. Spanien, Irland und Großbritannien halten es wie Deutschland mit einer stufenweisen Anhebung. Dänemark, Italien, Griechenland, Portugal sowie die Niederlande setzen sogar auf ein System, bei dem die Altersgrenze automatisch angepasst wird – abhängig von der steigenden Lebenserwartung.

Vorgezogene Rente ohne Abschläge

Deutschland, Italien, Griechenland und Spanien ermöglichen Personen, die besonders lange in die Kassen eingezahlt haben, allerdings durchaus einen früheren abschlagsfreien Start in die Rente. In Deutschland sind es mindestens 45 Jahre.

Angesichts der Tatsache, dass in den südeuropäischen Ländern die Beschäftigungszeiten jedoch generell geringer sind als bei uns, sind beispielsweise in Griechenland nur 40 Jahre Beitragszahlung nötig und in Spanien sogar lediglich 37 Jahre.

Frühere Rente in Osteuropa

Der Blick nach Osteuropa könnte beinahe neidisch machen – aber nur im ersten Moment. In Ungarn und Polen lockt der Ruhestand schon mit 65 Jahren und dabei soll es auch bleiben. Im Baltikum und in Tschechien liegt die Grenze aktuell niedriger und soll erst in den kommenden Jahren nach und nach angehoben werden, ebenfalls auf 65 Jahre. Frauen können sich übrigens in Polen sogar bereits mit 60 Jahren aus dem Arbeitsleben verabschieden.

Der Grund für das vergleichsweise niedrige Renteneintrittsalter in Osteuropa liegt auf der Hand: Hier ist die restliche Lebenserwartung nach dem 65. Geburtstag niedriger. Während die Deutschen noch mindestens 19,7 Jahre die Rente genießen, sind es in Ungarn gerade einmal 16,2 Jahre.

Verwendete Quellen:

Welt.de: Rente mit 60 oder 68? So regeln das unsere Nachbarn

Auswandern-handbuch.de: Renteneintrittsalter in Europa und weltweit: Wer arbeitet am längsten?