Ein Wettlauf gegen die Zeit: Delta gefährdet die deutsche Impfkampagne
Die Delta-Variante macht derzeit den Briten das Leben schwer. Auch in Deutschland ist sie bereits angekommen - und muss schnellstens eingedämmt werden, bevor es zu spät ist.
Aktuell ist die Coronavirus Variante B.1.1.7, auch Alpha genannt, die dominierende Mutation des Virus. Doch das wird sich vermutlich bald ändern, sagen Experten.
Weniger Alpha, mehr Delta
Während die Alpha-Variante letzte Woche noch 90 Prozent der Neuinfektionen ausgemacht hat, liegt dieser Wert mittlerweile bei 86. Daran könnte die Delta-Variante schuld sein.
Delta beherrscht mit 90 Prozent der Neuinfektionen bereits seit Längerem in Großbritannien, das eigentlich fast als komplett immunisiert galt, das Virusgeschehen.
Experten zufolge könnte die allmähliche Ausbreitung von Delta auch der Grund für den Rückgang der Alpha-Fälle sein. Was in Großbritannien passiert, wird vermutlich auch hierzulande eintreffen.
Davon geht u.a. Virologe Christian Drosten aus, der in seinem Podcast "Coronavirus-Update" sagt, Delta oder ähnliche Varianten würden "sicherlich bis zum Herbst hier auch das Feld dominieren".
Höheres Risiko bei Delta
Delta bereitet auch deswegen so viele Sorgen, weil sie sehr viel ansteckender ist, als Alpha. Die Wahrscheinlichkeit, Menschen im eigenen Haushalt zu infizieren, liegt 60 Prozent höher!
Das erklärt die Gesundheitsbehörde Public Health England (PE) letzten Freitag. Auch nach einer überstandenen Corona-Erkrankung im Krankenhaus zu landen, ist wahrscheinlicher.
Das legt eine Studie aus dem FachmagazinLancet nahe. Auch bezüglich der Symptome sollten die Menschen informiert sein, denn auch sie verändern sich mit der Ausbreitung von Delta.
Andere Symptome
Laut einer britischen App zur Überwachung von Corona-Symptomen sind ihre häufigsten Symptome Kopfschmerzen, eine raue Kehle und eine laufende Nase.
Diese waren bei den anderen Varianten bisher unter anderem Fieber, Kurzatmigkeit und Gelenkschmerzen und der Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns.
Letzteres ist bei Delta nicht der Fall, weswegen sich die Infektion mit ihr für Jüngere oft wie eine Erkältung anfühlen könnte, erklärt Tim Spector vom King's College in London.
Der Impfkampagne läuft die Zeit davon
Der PHE zufolge zeigen die Impfungen gegen Delta eine gute Wirksamkeit, allerdings erst nach der zweiten Spritze. Nach der ersten Impfung zeigen sie eine deutlich mildere Wirkung.
Nun bleibt zu hoffen, dass die Impfkampagne in Deutschland schnell genug voranschreitet, um die Delta-Variante pünktlich aufhalten und eindämmen zu können.