Emmanuel Macron: Dieser millionenschwere Skandal könnte seine Wiederwahl verhindern
Die zweite Wahlkampagne zum Präsidenten Frankreichs wird von einem Skandal erschüttert. Dieser betrifft insbesondere Emmanuel Macrons Verbindungen zu der sehr mächtigen Beratungsfirma McKinsey.
Man kannte die Vision eines "Start-up"-Frankreichs und die des "PowerPoint-Prozesses", die Emmanuel Macron während seiner Kampagne 2017 stark in den Vordergrund gestellt hatte. Seine Verbindungen zu der Unternehmensberatung McKinsey werfen heute Fragen auf.
Ein Skandal im Wert von 12 Millionen Euro
Es ist vielleicht der Skandal der französischen Präsidentschaftswahlen, aber der Bericht von Matthieu Aron bringt einige der erstaunlichsten Daten ans Licht. Er soll die zwiespältigen Beziehungen hervorheben, die der Präsident angeblich mit der Beratungsfirma McKinsey unterhält.
Der amtierende Präsident und Kandidat zur Präsidentschaftswahl Emmanuel Macron liegt in den Umfragen auf dem ersten Platz, auch wenn er sieht, dass seine Konkurrenten Marine Le Pen und Eric Zemmour langsam aufholen.
Ein Untersuchungsausschuss, der am 16. März öffentlich gemacht wurde, enthüllt, dass in Frankreich über einen bestimmten Zeitraum - genauer genommen 10 Jahre lang! - keine Steuern gezahlt wurden, nämlich von 2011 bis 2020.
Die Firma McKinsey, die im vergangenen Jahr unter anderem für die Impfkampagne in Frankreich verantwortlich war, hatte die Aufgabe, alle Akteure aus dem medizinischen Bereich, die Werbeclips und das "Wording" zu koordinieren, mit dem die zukünftigen Geimpften beruhigt werden sollten.
Fragwürdige politische und finanzielle Interessen
So beschuldigt der Ausschuss McKinsey, zehn Jahre lang keine Steuern gezahlt zu haben. Der Bericht von Matthieu Aron (von der französischen Zeitung Marianne interviewt) bringt die Präsidentschaft von Emmanuel Macron und sein politisches System mit der Arbeitsweise der internationalen Firma McKinsey in Verbindung.
Darüber hinaus soll ein wichtiger Akteur der Firma ein sehr enger Vertrauter von Emmanuel Macron sein, der auf den Namen Karim Tadjeddine hört. Hier könnte sich die Frage nach Interessenskonflikten stellen.
Eine Impfkampagne mit exorbitanten Kosten
Das von Senatoren angesprochene Problem wurde von Ermittler:innen von Bercy direkt in die Hand genommen: McKinsey zahlt seit zehn Jahren keine Steuern in Frankreich, obwohl der Umsatz der Firma mit 330 Millionen Euro angegeben wird.
Dieses Mal wurde die Unterstützung durch die berühmte Einflussfirma McKinsey nicht verschleiert. Sie wurde 2021 von der Regierung ausgewählt, um im Kampf gegen Covid-19 so viele Bewohner:innen Frankreichs wie möglich zu impfen, und verfügte unter anderem über ein Budget von 100 Millionen Euro, das von anderen Beratungsfirmen begleitet wurde.
Wenn die einflussreiche Firma McKinsey so reich geworden ist, wäre dies also in erster Linie dem derzeitigen Präsidenten Frankreichs Emmanuel Macron zu verdanken.
Aus dem Französischen übersetzt von Ohmymag Frankreich