Ex-CIA-Agent behauptet: "Putin wird wahrscheinlich Atomwaffen einsetzen"
Nach mehreren Monaten im Ukraine-Krieg scheint eine friedliche Lösung immer unwahrscheinlicher zu werden. Nicht zuletzt, weil der Kreml nun deutliche Hinweise darauf gibt, dass die russische Armee auch zum Einsatz von Atomwaffen bereit ist.
Seit dem Einmarsch der russischen Truppen in der Ukraine wird immer wieder die Befürchtung geäußert, dass Wladimir Putin zum Einsatz von Atomwaffen greifen könnte, wenn er verzweifelt genug ist. Nach den schweren militärischen Rückschlägen in den vergangen Wochen scheint dieser Punkt immer näher zu rücken.
Die Lage droht zu eskalieren
In einer Rede kündigt der russische Präsident an, dass er "alle Mittel" zur Verteidigung des russischen Territoriums einsetzen werde, wie unter anderem Merkur berichtet. Auch sein treuer Gefährte Dmitry Medwedew beharrt immer wieder auf das Recht Russlands, seine Atomwaffen einzusetzen.
Russland hat in den letzten Wochen wiederholt mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Der ehemalige CIA-Offizier Robert Baer hat die Hoffnung auf eine Deeskalation längst aufgegeben. Gegenüber dem amerikanischen Nachrichtensender CNN sagt er:
Die Wahrscheinlichkeit, dass er Atomwaffen - zumindest taktische Atomwaffen - einsetzen wird, steigt von Tag zu Tag. Die Russen, mit denen ich in Russland kommuniziere, sind überzeugt, dass er Atomwaffen einsetzen wird...je mehr Ärger er hat, desto eher wird er Atomwaffen einsetzen.
Die Expert:innen sind sich einig
Aber nicht nur Baer hält den Einsatz von Atomwaffen durch die russische Seite für denkbar. Andere US-Beamte befürchten ebenfalls, dass Putin Atomwaffen einsetzen wird, wenn er sich zu sehr in die Enge getrieben fühlt.
Ebenso sind die USA über den Einsatz von taktischen Atomwaffen besorgt. Diese richten weniger Schaden an als strategische Atomwaffen und verursachen eine geringere Strahlung, doch es ist wesentlich schwieriger herauszufinden, wann sie zum Einsatz kommen.
Darüber hinaus können zahlreiche Raketensysteme der russischen Streitkräfte taktische Atomwaffen tragen. Aus diesem Grund intensivieren die Vereinigten Staaten derzeit ihre Aufklärungsarbeit, wie die US-Zeitung Politico berichtet.
Putin fühlt sich in die Ecke gedrängt
In seiner letzten Rede beschuldigt der Putin die westlichen Länder grundlos, ihn mit "nuklearer Erpressung" zu provozieren, und erklärt, seine Äußerungen seien kein Bluff gewesen.
Er betont dabei auch, dass Russland über das größte Atomwaffenarsenal der Welt verfüge und sowohl mit taktischen als auch mit strategischen Atomwaffen ausgestattet sei, die gegen westliche Städte eingesetzt werden könnten.
Ned Price, der Sprecher des US-Außenministeriums, ist allerdings davon überzeugt, dass Putins "nukleares Säbelrasseln" ganz klar signalisiert, dass er am Verlieren ist. In einem Interview mit PBS sagt er:
Er ist auf dem absteigenden Ast und er unternimmt jeden Versuch, diejenigen einzuschüchtern, die ihm die Stirn bieten wollen. Wir und unsere Verbündeten in der ganzen Welt, werden uns aber nicht einschüchtern lassen.
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