Härtetest für 9-Euro-Ticket : Polizei macht Politik für Reise-Chaos am Pfingstwochenende verantwortlich
Das lange Pfingstwochenende war ein erster Härtetest für das 9-Euro-Ticket, das für überlastete Züge und übervolle Bahnsteige gesorgt hat. Die Polizei musste mehrfach einschreiten und sucht die Schuld in der Politik.
Lange haben wir darum gebangt, jetzt ist es da: Das 9-Euro-Ticket ermöglicht es ganz Deutschland günstig zu reisen - wenn es nicht gerade falsch bedruckt ist und wenn man den richtigen Regionalzug erwischt! Dass das für Chaos sorgen würde, war der Polizei schon lange klar!
Härtetest für das 9-Euro-Ticket
Und am letzten Pfingstwochenende kam direkt der Härtetest. In Urlaubsregionen herrscht an dem langen Wochenende Gedränge auf Deutschlands Bahnsteigen, Überfüllung in den Regionalzügen und das sorgte für verspätete Züge.
Das war für die Polizei lange vorhersehbar, die sich jetzt ärgert, dass die Politik es versäumt hat, vorausschauend zu agieren. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPoIG) kann für das vermeidbar gewesene Chaos nur Unverständnis aufbringen.
Vorhergesagtes Chaos an Pfingsten
Gegenüber BILD erklärt der Vorsitzende der DPoIG, Rainer Wendt: "Wir haben exakt dieses Chaos vorhergesagt, da muss man schon in der Politikerblase leben, um das nicht zu sehen!" Und die Politik?
Bundeskanzler Scholz verbrachte das Pfingstwochenende auf Sylt, um zu entspannen. Angereist kam er allerdings mit dem Dienstwagen und nicht mit dem 9-Euro-Ticket. Doch habe er sich gefreut, dass die Reisenden am verlängerten Wochenende "dabei so oft das 9-Euro-Ticket genutzt haben".
Insgesamt gab es über 700 Meldungen von Überbelastung in den Zügen und Problemen oder Störungen rund um den Schienenverkehr. Mehr dazu im Video.
Weitere Informationen:
⋙ Wegen 9-Euro-Ticket: Verkehrsunternehmen erwarten drastische Preiserhöhungen im Herbst
⋙ 90.000 Tickets an einem Tag: Was Kund:innen beim 9-Euro-Ticket jetzt wissen müssen
⋙ Das 9-Euro-Ticket kommt: Weshalb einige Reisende davon trotzdem nur bedingt profitieren