Indische Variante B.1.617 von WHO als "besorgniserregend" eingestuft
Indien ist ein großes Land mit vielen Menschen. Die dort entstandene Variante macht nicht nur Indien zu schaffen, sondern auch den Wissenschaftlern der WHO.
Indien ist seit Wochen in den Medien präsent, weil das Coronavirus dort wütet, wie in kaum einem anderen Land auf dieser Welt. Die neue Mutation B.1.617 könnte alles noch schlimmer machen.
Nur vier besorgniserregende Varianten
Aufgrund der hohen Bevölkerungszahlen und des schlecht ausgebildeten Gesundheitssystems muss das Land in den letzten Wochen und Monaten überdurchschnittlich viele Tode beklagen.
Die leitende WHO-Wissenschaftlerin Maria Van Kerkhove gibt am Montag eine Erklärung ab, nach der die UN-Behörde die Doppelmutante aus Indien nun als"besorgniserregende Variante" einstuft.
Sogenannte besorgniserregenden Varianten gab es laut der WHO bis jetzt erst drei: die britische, südafrikanische und brasilianische Variante. Die Übertragbarkeit der Variante sei demnach höher.
Zwei Kategorien
Auch das Immunsystem der Menschen könnte vorläufigen Studien zufolge weniger stark auf diese Variante reagieren wie auf das ursprüngliche Virus oder andere Corona-Mutanten.
Die WHO teilt Covid-Varianten in zwei Kategorien ein: Solche, die weit verbreitet sind und unter Beobachtung stehen ("variants of interest"), sowie besorgniserregende Varianten ("variants of concern").
Besorgniserregende Varianten sind schwerer bekämpfbar oder führen zu schwereren Krankheitsverläufen. Die indische Variante B.1.617 kann beiden Kategorien zugeordnet werden.
Nicht resistenter gegen Tests und Impfungen
In einem Land, das neun mal größer als Deutschland ist, aber 16 mal mehr Einwohner hat, ist das bei unzureichender Versorgungs-Infrastruktur ein Problem. Täglich infiziert das Coronavirus in Indien Hunderttausende.
Trotz der negativen Seiten gehen die Expertinnen und Experten aktuell nicht davon aus, dass die Variante überaus resistenter gegen Virustests, Medikamente oder Impfstoffe ist, als andere.