Kriegs-Täuschung mit Fake-Panzern: Tschechische Firma liefert aufblasbares Militärgeschütz
Der Ukraine-Krieg erregt nach wie vor weltweit Aufmerksamkeit. Erst Ende Januar hat unter anderem Deutschland nach langer Diskussion eingewilligt, Kampfpanzer zur Unterstützung in die Ukraine zu schicken. Immer häufiger kommen auf dem Schlachtfeld jedoch auch aufblasbare Panzer-Attrappen zum Einsatz - wie sie hergestellt werden und was der Sinn dahinter ist, erfährst du hier.
Sie sehen täuschend echt aus und erwecken die Illusion einer fast unbezwingbaren Streitmacht - in Wirklichkeit handelt es sich allerdings um billige Attrappen. Gemeint sind aufblasbare Panzer aus Kunstseide, die auf Schlachtfeldern immer häufiger anzutreffen sind. Hergestellt werden sie von einer Firma in Tschechien, nahe der Grenze zu Sachsen, wie die Zeitung BILD berichtet.
Besonders im Ukraine-Krieg ist aktuell ein vermehrter Einsatz der Panzer-Attrappen zu beobachten - vor allem auf russischer Seite. Die aufblasbaren Modelle ermöglichen es, eine größere Präsenz auf dem Schlachtfeld vorzutäuschen. Ihre Herstellung ist im Gegensatz zu der Wirkung, die sie auf den Feind ausüben sollen, nahezu lächerlich simpel.
Kampfmaschinen aus Kunstseide
Die Panzer werden an Nähmaschinen hergestellt: Unmengen an grünen Stoffbahnen werden zusammengefügt, um die unterschiedlichsten Modelle nachzuahmen. Die fertigen Attrappen können ganz einfach mittransportiert und bei Bedarf aufgepumpt werden - selbst aus einer Entfernung von 150 bis 200 Metern soll man ohne ein Fernglas keinen Unterschied zu echten Panzern bemerken.
In der Grenzstadt Decin arbeitet man in der Firma Inflatech unermüdlich an den aufblasbaren Panzern. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs soll es mehr Arbeit geben als je zuvor, wie der Geschäftsführer Vojtech Fresser laut BILD erklärt. Etwa 35 Attrappen könnten im Monat hergestellt werden, führt er weiter aus. Auf Twitter teilt BR24 ein Video zu den täuschend echten Panzer-Attrappen.
Gutes Geschäft mit Attrappen
Die Kosten für einen solchen Fake-Panzer liegen umgerechnet zwischen 10.000 und 100.000 Euro - also deutlich unter dem Preis für echte Militärfahrzeuge. Die Wirkung soll jedoch nicht zu unterschätzen sein, wie Fresser laut BILD weiter ausführt: Durch die vorgetäuschte größere Präsenz auf dem Schlachtfeld könnten die Gegner dazu provoziert werden, mehr Munition sinnlos zu verschießen.
Neben der optischen Ähnlichkeit werde bei den Panzern zudem auch darauf geachtet, die Radar- und Wärmesignatur realitätsgetreu nachzuahmen. Wie genau das gemacht wird - das will der Geschäftsführer laut BILD aber nicht enthüllen. Der Firma scheint das Geschäft mit den Fake-Panzern jedenfalls gutzutun: In diesem Jahr wird bereits mit einem Umsatz von mindestens 150 Millionen Euro gerechnet.
Verwendete Quelle:
BILD: "Attrappen sollen Feinde verwirren: Irre Kriegs-Täuschung mit Puste-Panzern - Auch Russlands Armee nutzt die aufblasbaren Kopien"