Lauterbach über Covid-Maßnahmen im Herbst: "Lockdown ausgeschlossen, Schulschließungen nicht"
Eigentlich hatten sich viele schon in Sicherheit gewähnt, aber die Zahlen sprechen eine andere Sprache: Covid-19 scheint wieder voll Fahrt aufzunehmen. Für Karl Lauterbach ist deshalb klar: Es könnte zu einer Rückkehr der altbekannten Covid-Maßnahmen kommen.
Die meisten von uns sind mit dem Kopf wohl bereits in den Ferien. Viele Politiker:innen sind da aber noch viel weiter: Sie zerbrechen sich bereits über den Herbst und den Winter den Kopf, denn dann könnte es wieder zu massenweise Covid-19-Neuinfektionen kommen. Das könnte vor allem für Eltern bittere Folgen haben.
Schulschließungen? Nicht ganz ausgeschlossen
Karl Lauterbach ist am Sonntag in Anne Wills Sendung zu Gast und macht das, was er schon seit Monaten macht: Eindringlich vor Covid-19 warnen. Bei der Diskussion, wie gut Deutschland für die nächste Welle gewidmet ist, schätzt er ein, welche Maßnahmen in naher Zukunft wieder auf die Bürger:innen zukommen könnten. Lauterbach spricht vor allem die von vielen gefürchteten Schulschließungen an:
Ich persönlich glaube, dass Schulschließungen nicht kommen müssen. Ich halte sie für sehr, sehr unwahrscheinlich. Sie wären dann das allerletzte Mittel. Aber sie kategorisch auszuschließen, da wäre ich vorsichtig, weil wir wissen ja nicht, welche Varianten kommen.
Bundesweiter Lockdown kommt nicht in Frage
Die FDP-Bundestagsabgeordnete Christine Aschenberg-Dugnus sieht das ein wenig anders und ist sich sicher, dass es nicht mehr zu Schulschließungen, die sowohl für viele Eltern als auch Kinder in der Vergangenheit eine enorme Belastung dargestellt haben, kommen wird.
Lauterbach selbst möchte allerdings nur das Eintreten eines kompletten Lockdowns ausschließen. Dies läge vor allem daran, dass sich viele Bürger:innen entweder bereits mit dem Virus angesteckt hätten oder/und das Angebot der Impfungen wahrgenommen haben.
Problematisch sei vor allem die Lage in der Pflege, welche immer noch über überlastetes Personal klagt. Vor wenigen Tagen berichtet das Ärzteblatt, dass Anreize geschaffen werden sollen, die Berufe in der Pflege attraktiver machen könnten, wie z. B. eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Insgesamt beurteilt der Bundesgesundheitsminister das Vorgehen in Deutschland während der Pandemie als "verhältnismäßig vorsichtig", was dazu geführt habe, dass die Todeszahlen hierzulande noch recht niedrig ausgefallen sind. Sollte es in der kälteren Jahreszeit eine weitere Welle geben, werden wir wissen, ob wir dieses Mal besser vorbereitet sind.
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