"Monster von Amstetten": Josef Fritzl vor Verlegung aus Spezialhaft
Fritzl, dessen abscheuliche Verbrechen als "Monster von Amstetten" weltweit Entsetzen hervorgerufen haben, könnte bald eine Änderung seiner Haftbedingungen erfahren. Ein Gericht hat entschieden, dass der gealterte Inzest-Täter nicht länger als Gefahr eingestuft wird.
Josef Fritzl ist international bekannt geworden, als er im Jahr 2008 wegen unvorstellbarer Verbrechen festgenommen worden ist, die er in der Stadt Amstetten in Österreich begangen hat. Er wird als das "Monster von Amstetten" bezeichnet. Jetzt gibt es Neuigkeiten.
Unvorstellbare Grausamkeit
Fritzl hat seine eigene Tochter Elisabeth 24 Jahre lang in einem Keller unter seinem Haus gefangen gehalten und wiederholt vergewaltigt, so der Spiegel. Elisabeth bekommt während ihrer Gefangenschaft sieben Kinder, von denen eines kurz nach der Geburt stirbt.
Drei ihrer Kinder wachsen im Keller auf, ohne jemals das Tageslicht zu sehen oder die Außenwelt kennenzulernen, während die anderen oben im Haus bei Josef Fritzl und seiner Frau leben und groß werden.
Eines der Kinder wird krank
Die damalige Gerichtsgutachterin hat laut Spiegel während des Prozesses erklärt, sein Motiv sei der Wunsch nach Kontrollherrschaft über eine Frau sowie deren ständige Verfügbarkeit gewesen. Der Fall ist ans Licht gekommen, als eines der Kinder schwer erkrankt und ins Krankenhaus gebracht werden muss.
Der Fall löst eine internationale Schockwelle aus, weil er Fragen hinsichtlich des Versagens von Behörden und Nachbarn aufwirft, die Zeichen von Misshandlung zu erkennen und daraufhin zu handeln. Im Nachhinein ist es erstaunlich, wie es Fritzl damals laut Spiegel gelungen ist, die Ämter zu täuschen.
Im März 2009 gesteht er, seine Tochter gefangen gehalten und missbraucht zu haben, und er wird wegen Mordes durch Unterlassung, Freiheitsberaubung, Vergewaltigung, schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen, Sklaverei und Inzest verurteilt.
Er muss lebenslang ins Gefängnis. Doch so wie es aussieht, kann er bald mit Erleichterungen rechnen. Das Gericht in Krems hat laut Spiegel in einem aus drei Richter:innen bestehenden Senat entschieden, dass Josef Fritzl, der auch als "Monster von Amstetten" bezeichnet wird, von einer psychiatrischen Spezialanstalt in eine reguläre Haftanstalt verlegt werden darf.
Laut Gericht stellt der heute 89-jährige Mann keine Gefährdung mehr dar, die eine weitere Unterbringung in einer forensischen Therapieeinrichtung rechtfertigt, so der Spiegel weiter. Es wird auch mitgeteilt, dass der Gesundheitszustand des Gefangenen sich aufgrund fortschreitender Demenz und körperlicher Schwäche verschlechtert hat.
Die ursprüngliche Persönlichkeitsstörung, die zur Einweisung geführt hat, wird offenbar laut Spiegel als nicht mehr relevant angesehen. Seine Anwältin lässt eines Berichts der Bild zufolge folgendes verlauten:
Ich warte nun ab, bis er sich eingewöhnt hat, und dann werde ich natürlich auch entsprechende Vollzugslockerungen beantragen. Der Traum vom Häuschen im Grünen mit Bahnanschluss ist jetzt jedenfalls näher gerückt, auch wenn es noch ein weiter Weg ist.
Auch interessant:
» 16 Jahre nach Befreiung: Wie lebt die Tochter von Josef Fritzl heute?
» Mithäftling packt aus: Das macht Inzest-Verbrecher Josef Fritzl im Gefängnis!
» Heute kann sie offen darüber sprechen: Elizabeth Smart wurde mit 14 entführt und missbraucht
Verwendete Quellen:
Spiegel: Wie Josef Fritzl die Behörden täuschte
Bild: Er will raus aus dem KnastJosef Fritzl (89) träumt vom eigenen Haus im Grünen
Spiegel: Josef Fritzl darf wohl in den Normalvollzug wechseln