Rekord-Inflation in Deutschland: Super-Lockdown in Shanghai könnte Inflation auf 10 % klettern lassen
Die Bilder aus Shanghai sind erschreckend: Menschen müssen in ihren Wohnungen ausharren, haben teilweise keine Nahrungsmittel oder lebenswichtige Medikamente auf Vorrat. Der strenge Lockdown hat aber nicht nur Folgen für die Bewohner:innen der Stadt. Auch wir in Deutschland bekommen die Folgen mit voller Wucht zu spüren.
Aufgrund der Zero-Covid-Strategie der chinesischen Regierung steht das Leben in Shanghai fast vollkommen still. Das bedeutet auch: Hafenmitarbeitende erscheinen nicht an ihrem Arbeitsplatz, die Frachter können nicht beladen werden. Ware, die auch in Deutschland benötigt wird, kommt so nicht an. Hier hören die Probleme allerdings lange noch nicht auf.
Die Schiffe stehen Schlange
Laut Bild gibt es ungefähr 300 Containerschiffe, die vergeblich darauf warten, in den Hafen der Stadt einlaufen zu dürfen. Insbesondere für Technikartikel ein großes Problem. Prof. Gerrit Heinemann bewertet die Lage folgendermaßen:
Der Stau wird für weitere Preissteigerungen und zum Teil leere Regale sorgen. Besonders betroffen sind alle Produkte, in denen Chips eingebaut sind: E-Bikes, Spielkonsolen, Smartphones und Autos.
Rekord-Inflation immer wahrscheinlicher
Zusammen mit einem weiteren Experten, Jürgen Matthes, ist er sich einig, dass die Lage in Shanghai einen großen Einfluss auf die Inflation in Deutschland hat. Diese werde beschleunigt und könnte laut Heinemann in nur wenigen Monaten die zehn-Prozent-Marke sprengen.
Neben den wartenden Schiffen in Shanghai trägt auch der Krieg in der Ukraine zu teilweise leeren Regalen und kletternden Preisen bei. Anders als noch Ende letzten Jahres von der EZB-Präsidentin Christine Lagarde prophezeit, scheint noch kein Ende der Situation in Sicht.
Laut Heinemann ist auch das Nicht-Handeln der Europäischen Zentralbank an der Lage Schuld:
Die EZB weigert sich einzugreifen, hält an ihrer ultralockeren Geldpolitik fest. Dabei zeigt der Lockdown in Shanghai, dass die Inflation nicht vorübergehend ist, sondern gekommen ist, um zu bleiben.