"Schwere Folgen für Mensch und Umwelt ": IAEA warnt die Ukraine und Russland vor Atomunfällen
Im Krieg in der Ukraine kommt es zu ersten Vorfällen mit atomaren Einrichtungen. Deswegen schaltet sich jetzt die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) aus Wien ein und mahnt Russland und die Ukraine zur Vorsicht.
Es ist nicht die Aufgabe der IAEA, Atomwaffen zu überwachen. Ihre Aufgabe ist es, darauf aufzupassen, dass zivile Atomtechnologie nicht vom Militär für deren kämpferische Zwecke missbraucht wird, wie ntv.de klarstellt.
Zwischenfälle mit atomaren Einrichtungen
Die Gefahr, dass es weitere Zwischenfälle mit atomaren Einrichtungen in diesem Krieg geben wird, ist groß. Seit Beginn der russischen Invasion sind schon einige der nuklearen Einrichtungen des Landes in Kampfgeschehen verwickelt. Insgesamt gab es schon drei Vorfälle.
In der Hauptstadt Kyiv ist in der Nacht von Samstag auf Sonntag ein Abfalllager mit radioaktivem Material von Flugkörpern getroffen worden. Zwar gibt es keine Schäden am Haus und es konnten keine Anzeichen entdeckt werden, dass radioaktive Strahlung austrete, doch dies ist nicht der einzige Vorfall.
Vorsitzende der IAEA meldet sich zu Wort
Am Tag zuvor wird ein elektrischer Transformator Nahe der Stadt Chrarkiw beschädigt. Rafael Grossi, der Vorsitzende der Behörde in Wien, sagt zu den beiden Zwischenfällen:
Diese zwei Vorfälle zeigen das sehr realistische Risiko, dass Einrichtungen mit Nuklearmaterial im Konflikt beschädigt werden und dass es zu möglichen schweren Folgen für Mensch und Umwelt kommt.
Grossi appellierte an die Ukraine und an Russland, äußerste Vorsicht zu wahren. Diesen Mittwoch tagt der Gouverneursrat der IAEA in einer außerordentlichen Sitzung, um die Lage in der Ukraine zu besprechen. Bisher unkommentiert, blieb Wladimir Putins Ankündigung, Russlands Abschreckungswaffen in Alarmbereitschaft zu halten. Schließlich handelt es sich dabei nicht um zivile Atomtechnologie.
Auch in Tschernobyl gab es einen Vorfall mit radioaktivem Material. Mehr dazu im Video!