Übergangsregierung in Afghanistan: Innenminister Siradschuddin Hakkani ist Vorstand einer als terroristisch eingestuften Gruppierung
Die Taliban haben ihre Pläne für eine Übergangsregierung bekannt gegeben. Mullah Hasan Achund wird kommissarisch die Staatsgeschäfte in Afghanistan leiten. Besonders alarmierend: Der ernannte Innenminister ist Vorstehender eines Netzwerks, das vom FBI als terroristische Gruppierung eingestuft wird.
Auch der letzte US-Soldat hat Afghanistan verlassen. Die Bevölkerung und die Ortskräfte bleiben ihrem Schicksal überlassen - besonders Deutschland glänzte durch Unterlassung von lebensrettender Hilfeleistung!
Treue Talibankämpfer in der Übergangsregierung
Jetzt haben die militant-islamistischen Taliban ihre Zusammensetzung für die Übergangsregierung bekannt gegeben, wie RND.de berichtet. Ranghohe Ämter werden vor allem von Mitgliedern belegt, die beim 20-jährigen Kampf gegen die US-Truppen und deren Verbündeten aktiv waren.
Der kommissarische Regierungschef wird Mullah Hasan Achund, der schon bei der letzten Herrschaft der Taliban in Kabul bis ins Jahr 2001 die Regierung führte. Einer von seinen zwei Vertretern wird Mullah Abdul Ghani Barada, der die Gespräche zum Abzug der US-Truppen geführt hat.
Internationale Forderung ignoriert?
Innenminister wird Siradschuddin Hakkani, dessen Netzwerk, das seinen Namen trägt, vom FBI als terroristische Gruppierung eingestuft wird. Bisher gibt es auch keine Hinweise, dass Personen an der Regierung beteiligt wären, die nichts mit den Taliban zu tun haben.
Das war eine Forderung der internationalen Gemeinschaft. Genauso bedeckt halten sich die Taliban bezüglich der Frage, wie lange die Übergangsregierung im Amt bleiben soll. Talibansprecher Sabihullah Mudschahid, der die Kabinettsliste vorstellte, ließ diese Frage unbeantwortet.
Wie es um Frauen in der Übergangsregierung steht, erfahrt ihr im Video.