Wagner-Chef verspottet Putins Erfolge: "Absurde Science-Fiction"
Im Krieg gegen die Ukraine setzt die russische Regierung rund um Präsident Wladimir Putin offenbar darauf, das militärische Vorgehen medial als möglichst erfolgreich darzustellen. Das lässt sich bisher zumindest aus einigen Quellen schließen. Glaubt man den Aussagen des Chefs der russischen Söldner-Truppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, dürfte nun auch eine ganz aktuelle Erfolgsmeldung der russischen Armee eher zweifelhaft zu bewerten sein.
Dass der russische Präsident Wladimir Putin mittels Propaganda versucht, sein militärisches Vorgehen im Ukraine-Krieg als erfolgreicher zu vermarkten, als es eigentlich ist, haben bisher bereits einige Quellen nahegelegt. Aktuell hat das russische Verteidigungsministerium etwa erneut einen Erfolg zu vermelden: Ein ukrainischer Angriff in der Region Donezk sei erfolgreich abgewehrt worden.
Glaubt man den Aussagen des Chefs der Söldner-Truppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, ist diese Meldung jedoch zu verurteilen. Laut ihm handle es sich dabei um "absurde Science Fiction". Das berichten die Magazine t-online und nau.ch.
Prigoschin verurteilt Erfolgsmeldung
Wie das Verteidigungsministerium im Einzelnen meldet, seien im Zuge der Verteidigung 100 Panzer und andere Fahrzeuge zerstört sowie 150 ukrainische Soldat:innen getötet worden. In einem Interview, das auf seinem Telegram-Kanal veröffentlicht worden ist, verurteilt Prigoschin diese Meldung aufs Schärfste.
Seiner Einschätzung zufolge hätten im Zuge eines solchen Erfolgs täglich 150 Kilometer an Gebiet eingenommen werden müssen. Mit seinem Ziel, das gute Vorankommen der russischen Armee zu unterstreichen und "so zu tun als sei alles in Ordnung", erreiche das Verteidigunsgministerium nichts, so Prigoschin. Stattdessen werden die aktuellen Ereignisse nur weitere Niederlagen nach sich ziehen.
Schon länger Kritik an Militär und Verteidigung
Es ist nicht das erste Mal, dass der Wagner-Chef Putins Armee offen kritisiert. Wie Merkur berichtet, kritisiert er das russische Militär und Verteidigungschef Sergei Schoigu schon seit Längerem wegen unnötiger Bürokratie sowie Korruption.
Nach einem Rückzug seiner Truppe hat er zudem einen weiteren Einsatz seiner Söldner nur unter der Bedingung angekündigt, dass die "gesamte Befehlskette nicht nur von Clowns geführt wird", die Menschen zu "Fleisch" degradieren.
Verwendete Quellen:
t-online: "Kämpfe in Donezk: Prigoschin verspottet russische Erfolgsmeldung"
nau.ch: "Ukraine-Krieg: Prigoschin verspottet russische Erfolgsmeldungen"
Merkur: "'Von Clowns geführt' – Prigoschin spottet gegen Putins Armee"