Bedrohung durch Gletscherseen: Millionen Menschenleben in Gefahr
Die Erderwärmung nimmt immer weiter zu - und somit auch die Gefahr für viele Menschen, die in gletschernahen Regionen leben. Das Ausbrechen riesiger natürlicher Stauseen könnte weltweit gesehen zu Millionen von Toten führen, wie eine Studie nun belegt.
Der stetig fortschreitende Klimawandel kann für manche Regionen auf der Welt ernsthafte Gefahren mit sich bringen - so auch in den Hochgebirgen, deren Gletscher durch die Erderwärmung schmelzen und riesige Seen bilden. Brechen die Dämme dieser riesigen Stauseen, ergießen sich Unmengen von Wassermassen ins Tal - für die Menschen, die dort leben bedeutet das den sicheren Tod.
Wie msn berichtet, haben derartige Ausbrüche weltweit in der Vergangenheit bereits zu massiven Schäden an Infrastruktur und landwirtschaftlich genutzten Flächen geführt. Ein Forschungsteam rund um den neuseeländischen Wissenschaftler Tom Robinson sowie die Britin Caroline Taylor hat nun in einer Studie das weltweite Schadenspotenzial solcher Ausbrüche ermittelt.
Gefahr für bevölkerungsreiche Regionen
Zu diesem Zweck haben die Wissenschaftler:innen Daten zum Zustand von Gletscherseen auf der ganzen Welt ausgewertet. Ausschlaggebend für das Ergebnis ist dabei vor allem die Tatsache, dass die Zahl der Menschen, die unterhalb solcher Gletscherseen leben, seit 1990 rapide angestiegen ist. Ebenso sei das Katastrophenmanagement dort meist sehr schlecht, wie msn weiterberichtet.
Die größte Gefahr besteht also nicht zwingend bei den flächen- und volumenmäßig größten Gletscherseen, sondern in jenen Regionen, wo im Falle einer solchen Katastrophe die meisten Menschenleben auf dem Spiel stehen.
Millionen Menschen bedroht
Von den laut der Studie 90 Millionen Menschen auf der Welt, die in Einzugsgebieten von Gletschern leben, befinden sich etwa 15 Millionen Menschen lediglich in einem Umkreis von 50 Kilometern um einen Gletschersee. Mehr als die Hälfte dieser 15 Millionen findet sich des weiteren in Pakistan, Indien, China und den amerikanischen Anden, wie msn informiert.
Die Autor:innen der Studie kritisieren des Weiteren, dass gerade in diesen besonders gefährdeten Regionen die Auswirkungen und das Potenzial solcher Ausbrüche viel zu wenig erforscht seien. Zudem mangele es an Schadensbegrenzung in den jeweiligen Orten. Um zukünftige Katastrophen zu verhindern oder zumindest einzudämmen, sollten die Maßnahmen dringend verschärft werden.
Verwendete Quelle:
msn: "Wenn der Damm bricht: Gletscherseen gefährden 15 Millionen Menschen"